Alkmaar.  Die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer hat bei den Rad-Europameisterschaften in Alkmaar am Donnerstag im Damen-Einzelzeitfahren als Fünfte das bisher beste ÖRV-EM-Resultat von Martin Ritter (2017) eingestellt.

Matthias Brändle klassierte sich im ersten Rennen nach einem Schlüsselbeinbruch beim Sieg des belgischen Jungstars Remco Evenepoel an der 16. Stelle (+1:16 Minuten).

Kiesenhofer, die in Lausanne an einer polytechnischen Schule unterrichtet, war heuer Doppel-Staatsmeisterin geworden und schob sich nun bei der EM ins Blickfeld. Sie hatte 1:03 Minuten Rückstand auf die Niederländerin Ellen van Dijk, die auch bei der vierten EM den Titel holte. Auf den Bronze-Rang fehlten aber nur elf Sekunden. "Das Ergebnis hat mich doch überrascht", wurde Kiesenhofer auf der ÖRV-Website zitiert.

Die 28-Jährige hatte ihre Profikarriere 2017 im Lotto-Team beendet. "Ich mache ja nur noch die Rennen, die mir Spaß machen, und das Ergebnis gibt mir jetzt natürlich große Motivation, vor allem für die Weltmeisterschaften in Yorkshire", erklärte Kiesenhofer.

Evenepoel, der im vergangenen September in Innsbruck Doppel-Weltmeister der Junioren geworden war, triumphierte bei der EM in der Elite-Kategorie. "Vergangene Woche San Sebastian und jetzt das. Ich kann es nicht glauben", sagte der 19-Jährige, der am Wochenende ein World-Tour-Rennen nach einer Solofahrt gewonnen hatte. Er widmete den Erfolg zwei heuer in Rennen tödlich verunglückten Landsleuten, dem 19-jährigen Stef Loos und dem 22-jährigen Bjorg Lambrecht. Loos war im März gestorben, Lambrecht vor wenigen Tagen. "Der Sieg ist für die zwei da oben", sagte Evenepoel. (apa)