Ein halbes Jahr vor den Olympischen Sommerspielen beeinflusst das Coronavirus zunehmend auch den Sport im Gastgeberland Japan. Premierminister Shinzo Abe forderte am Mittwoch für die nächsten zwei Wochen Einschränkungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen.
Aufgrund des Virus hat die japanische Fußball-Liga bereits alle Spiele bis Mitte März abgesagt, ein Baseball-Team aus Tokio hat angekündigt, vorerst vor leeren Rängen zu spielen. Nachdem die Regierung schon Unternehmen dazu aufgerufen hat, den Beschäftigten nach Möglichkeit Heimarbeit und Schichtarbeit zu empfehlen, fordert Abe nun auch im Sport schärfere Maßnahmen.
"Wenn man in Betracht zieht, dass die nächsten ein, zwei Wochen im Kampf gegen die Ausbreitung der Infektion extrem wichtig sind, betrachtet die Regierung Sport- und Kulturevents mit vielen Leuten als großes Übertragungsrisiko", erklärte Abe.
In Japan waren per Mittwochnachmittag 170 Fälle des Coronavirus dokumentiert. Mit der Ausbreitung sind in den vergangenen Tagen auch die Sorgen gestiegen, dass die Olympischen Spiele von 24. Juli bis 9. August in Gefahr sein könnten. Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) wollen über eine mögliche Absage allerdings (noch) nicht reden.
Gesundheitsminister Katsunobu Kato sagte, es sei noch zu früh, um über eine Absage der Olympischen Spiele in Tokio infolge des Coronavirus und dessen Ausbreitung in Japan zu sprechen. IOC-Mitglied Richard Pound schätzte, dass es noch ein dreimonatiges Zeitfenster für eine Entscheidung über eine Absage gebe. (apa/reuters)