Carlos Alcaraz hat am Sonntag seinen Siegeslauf bei den mit 57,5 Millionen Dollar dotierten US Open fortgesetzt. Der 18-jährige Spanier besiegte den deutschen Qualifikanten Peter Gojowczyk nach 1:2-Satzrückstand und kürte sich damit zum jüngsten Viertelfinalisten beim letzten Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres seit der Open Era (seit 1968). Alcaraz trifft nun auf den drei Jahre älteren Kanadier Felix Auger-Aliassime. Dieser besiegte Frances Tiafoe (USA) in vier Sätzen.
Bereits davor hatten sich der als Nummer zwei gesetzte Russe Daniil Medwedew und sensationell der bisher unbekannte Niederländer Botic van de Zandschulp Viertelfinal-Plätze in Flushing Meadows gesichert. Medwedew war gegen den Briten Daniel Evans beim 6:3, 6:4, 6:3 schnell fertig. Van de Zandschulp rang Argentinier Diego Schwartzman nach 4:20 Stunden mit 6:3, 6:4, 5:7, 5:7, 6:1 nieder.
Alcaraz hatte sich mit seinem Sieg über Stefanos Tsitsipas schon zum jüngsten Spieler mit einem Erfolg über einen Top-Drei-Mann bei den US Open gekürt. Nun hat er den nächsten Fünfsatz-Erfolg gefeiert: Er bezwang Gojowczyk mit 5:7, 6:1, 5:7, 6:2, 6:0. "Ich bin super aufgeregt, dass ich erstmals in einer zweiten Grand-Slam-Woche stehe. Ein Traum ist wahr geworden", meinte Alcaraz. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich hier ins Viertelfinale komme." Der (noch) Weltranglisten-55. klettert zumindest auf Platz 38, bei einem Sieg im ersten Duell mit Auger-Aliassime winken die Top 30.
Schon vor dem Match gegen Tsitsipas hatte Dominic Thiem Alcaraz eine große Zukunft vorausgesagt. "Ich liebe seinen Stil", hatte Thiem, der wegen seiner Handgelenksverletzung auf die US Open verzichten muss, gesagt.
In der Nacht auf Dienstag kämpfen unter anderem die Topfavoriten Novak Djokovic und Alexander Zverev um den Einzug in die Runde der letzten Acht.
Leylah Fernandez wollte schon immer auf die Bühne
Auch bei den Frauen gibt es einen Teenager, der einen sensationellen Durchmarsch macht: Leylah Fernandez aus Kanada, die unter anderem vom bisherigen Fitnesscoach von Dominic Thiem, Duglas Cordero, betreut wird, besiegte am Sonntag auch die dreifache Major-Siegerin Angelique Kerber. 4:6, 7:6, 6:2 hieß es nach 2:15 Stunden für die Weltranglisten-73., die sich damit selbst ihr größtes Geburtstagsgeschenk machte. Fernandez begeht heute, Montag, ihren 19. Geburtstag. Den erstmaligen Vorstoß in die Top 50 hat sie einmal sicher.
Und auch ein weiterer Teenager könnte in New York noch für Furore sorgen: Die Britin Emma Raducanu, ebenfalls 19 Jahre alt, kämpft gegen die letzte im Bewerb verbliebene US-Amerikanerin, Shelby Rogers, um den Viertelfinaleinzug.
"Das Match war unglaublich", sagte Fernandez. Erneut war sie bereits mit Satz und Break zurückgelegen. Sie habe seit dem ersten Tag, an dem sie beschlossen habe, Tennis-Profi zu werden, sehr hart gearbeitet. "Ich habe erwartet, dass ich eines Tages auf großer Bühne spielen werde", sagte die Linkshänderin selbstbewusst. In Monterrey hatte sie dieses Jahr übrigens schon ihren ersten WTA-Titel gewonnen. Fernandez' Vater war ein ecuadorianischer Fußball-Profi.
Nach dem Sieg über Naomi Osaka eliminierte Fernandez mit Kerber den nächsten großen Namen und trifft nun auf die als Nummer fünf gesetzte Ukrainerin Elina Switolina. "Wenn sie so weiterspielt, hat sie eine große Zukunft", sagte Kerber über die Kanadierin, die 2019 Juniorensiegerin bei den French Open war.
Ebenfalls im Viertelfinale stehen die als Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus, die Elise Mertens beim 6:4, 6:1 keine Chance ließ und die Tschechin Barbora Krejcikova. Letztere setzte sich gegen die Nummer acht des Turniers, die Spanierin Garbine Muguruza, mit 6:3, 7:6 durch. (apa)