Beim ATP-Finalturnier in Turin wird der (inoffizielle) Weltmeister im Herrentennis erst gekürt, die Siegerin des Finalturniers bei den Damen steht indessen bereits fest: Es ist die Spanierin Garbine Muguruza, die sich im Endspiel im mexikanischen Guadalajara gegen die Estin Anett Kontaveit mit 6:3, 7:5 durchsetzte.
Die in der Weltrangliste auf Platz fünf liegende Muguruza hat in ihrer Karriere bereits zwei Grand-Slam-Titel - die French Open 2016 sowie Wimbledon im darauf folgenden Jahr - gewonnen, sie ist allerdings die erste Spanierin, die auch beim Abschlussturnier der besten acht Spielerinnen eines Jahres triumphieren konnte.
"Ich bin sehr glücklich und erleichtert, denn zu Beginn des Turniers lief es mir nicht so gut", sagte die 28-Jährige. Vor ihr war Arantxa Sanchez Vicario die einzige spanische Masters-Finalistin gewesen, sie verlor aber 1993 im New Yorker Madison Square Garden in vier Sätzen gegen Steffi Graf.
Im zweiten Satz führte Kontaveit noch mit 5:3, gewann dann aber bis zum Ende nach 1:39 Stunden nur noch vier Punkte. Bereits im Gruppenspiel hatte sich die in Venezuela geborene Spanierin in zwei Sätzen durchgesetzt. Kontaveit hatte sich als letzte Spielerin für das Frauen-Masters qualifiziert. Neben der Weltranglistenersten Ashleigh Barty fehlten in Naomi Osaka und Emma Raducanu drei der vier Grand-Slam-Siegerinnen des Jahres. Wegen der nach wie vor sehr strengen Corona-Einschränkungen war das Turnier von Shenzhen in China nach Mexiko verlegt und das Preisgeld von 14 auf insgesamt 5 Millionen Dollar gekürzt worden. Im Vorjahr hatte es ganz abgesagt werden müssen.
Sorge um Peng Shuai
Unterdessen wächst im Damentennis die Sorge um die chinesische Spielerin Peng Shuai, die in der vergangenen Woche auf dem Netzwerk Weibo Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Vize-Regierungschef Zhang Gaoli geäußert hatte und seither von der Bildfläche verschwunden ist. Auf Twitter tauchte nun eine Nachricht auf, die chinesische Staatsmedien in ihrem Namen abgesetzt haben könnten, und in denen behauptet werde, dass die Anschuldigungen nicht wahr seien und sie sich zu Hause und in Sicherheit befinde.
Steve Simon, Chef der Damen-Tour, bezweifelt aber die Echtheit des Eintrags: "Die heute von den chinesischen Staatsmedien veröffentlichte Erklärung zu Peng Shuai macht mich nur noch besorgter, was ihre Sicherheit und ihren Verbleib angeht", erklärte er und forderte eine unabhängige Untersuchung zu ihrem Verbleib. Er selbst habe jedenfalls "wiederholt versucht", die 35-Jährige "über zahlreiche Kommunikationsmittel zu erreichen - ohne Erfolg."