Möglichst oft aufs Stockerl fahren, das ist das große Ziel von KTM in der am Sonntag startenden Rekordsaison der MotoGP (15 Uhr). In Portimao/Portugal will das Team aus Mattighofen am Wochenende vor allem das überragende Ducati-Werksteam um Weltmeister Francesco Bagnaia angreifen. Die Innviertler hatten vor dem Auftakt der Königsklasse des Motorradsports aber mit kleineren Schwierigkeiten bei den Testfahrten zu kämpfen, die Erwartungen sind deshalb ein wenig gedämpft. "Wir sind nicht happy und nicht da, wo wir sein wollen", sagte Francesco Guidotti, Teammanager des Red-Bull-KTM-Teams, nach den Wintertests in Sepang und Portimao.

Am Ende der Vorsaison stand KTM am zweiten Platz der Team-Wertung, der Südafrikaner Brad Binder wurde WM-Sechster. Dieses Jahr soll mit ihm und neuerdings Jack Miller für die Mannschaft in Orange in den 21 Rennen noch einmal ein Sprung nach vorne gelingen, auch wenn die Saisonvorbereitung nicht gerade ideal verlief. "In Portimao haben wir gestrauchelt. Das ändert aber nichts an unserem Masterplan", betonte KTM-Motorsportchef Pit Beirer im APA-Gespräch. Das Team habe im Winter "definitiv große Fortschritte" gemacht, Leistung gefunden und fühle sich deshalb "sehr gut" vorbereitet für die neue Saison.

Francesco Bagnaia führt die Ducati-Phalanx an. - © Mohd Rasfan
Francesco Bagnaia führt die Ducati-Phalanx an. - © Mohd Rasfan

Die Dominanz von Ducati mit sieben Fahrern in den Top Acht war bei den Tests aber allgegenwärtig. "Das ist eine brutale Macht, die sie an den Tag legen. Sie haben ein paar geniale Fahrer und ein sehr starkes Bike. Hier ist Demut angesagt um diese Jahreszeit", sagte Beirer. Jetzt vom WM-Titel zu reden, wäre "fast ein bisschen größenwahnsinnig".

Für KTM ist das Ziel weiterhin, sich "regelmäßig auf dem Podium zu platzieren", wie Beirer erklärte. Bisher stehen sieben GP-Siege und etliche Stockerlplätze auf der Visitenkarte des Teams. "Aber der Rückfall auf einen achten, neunten Platz war zu häufig. Wir müssen uns stabilisieren zwischen den Plätzen drei bis fünf, dort würden wir uns wohlfühlen", sagte der 50-jährige Deutsche. "Wir glauben, dass wir das im ersten Saisondrittel erreichen werden."

In der siebenten Saison in der MotoGP will KTM aber langfristig auch nach ganz oben schauen. "Wir haben zum ersten Mal eine Projektgröße, die optimal ist. Ab jetzt können wir mit der Schlagkraft der anderen dagegenhalten und sind bei den Premiumteams angelangt." Auf dem Weg zum Erfolg muss das österreichische Team auch die Schwäche im Qualifikationstraining ablegen. Beirer ist zuversichtlich: "Das war unsere größte Schwachstelle und da haben wir nachgelegt", versicherte er.