Red Bull Racing will in der Formel 1 am kommenden Sonntag (7 Uhr MESZ) seinen Australien-Fluch ablegen. Seit dem Erfolg von Sebastian Vettel in Melbourne im Jahr 2011 war das österreichische Team in Down Under nicht mehr ganz oben auf dem Siegertreppchen. Doch bei der aktuellen Dominanz von Max Verstappen und Sergio Perez sind die Voraussetzungen für einen Erfolg diesmal bestens. Nach dem Gastspiel im Albert Park im vergangenen Jahr hat Red Bull 18 von 21 Rennen gewonnen.
"Es ist immer schön, dort zu sein und Melbourne ein wenig zu erleben, auch wenn die Strecke in den vergangenen Jahren nicht gerade freundlich zu uns war", sagte Weltmeister Verstappen, der in der WM-Wertung einen Punkt vor Jeddah-Sieger Perez in Führung liegt. Der Sieg von Vettel ist der einzige eines Red-Bull-Piloten in Australien geblieben. Verstappen selbst war in der Vorsaison wegen eines technischen Defekts ausgeschieden. "Hoffentlich können wir an diesem Wochenende ein gutes Rennen fahren", betonte der Niederländer, der den Auftakt in Bahrain gewonnen hatte.
"Es war ein unterhaltsamer Start ins Jahr 2023, aber das wird nichts bedeuten, wenn wir unser hohes Niveau nicht halten können", meinte der Mexikaner Perez. "Bahrain und Saudi-Arabien sind sehr unterschiedliche Strecken, und Australien wird eine weitere Herausforderung für uns und unser Auto sein. Wir haben eine großartige Pace und arbeiten hart zusammen, um sicherzustellen, dass auch unsere Zuverlässigkeit stimmt."
Das Team-Duell zwischen den beiden Red-Bull-Fahrern ist jener Aspekt der aktuellen Saison, der für den weiteren Verlauf die größte Spannung verspricht. Der 33-jährige Perez sieht nun erstmals in seiner Karriere die Chance, ernsthaft um den Titel zu kämpfen. Erstmals überhaupt kann Red Bull an diesem Wochenende den dritten Doppelerfolg nacheinander schaffen, zuletzt gab es 12Siege in 13 Rennen. So richtig glücklich ist Verstappen momentan trotzdem nicht.
Denn der Dominator wünscht sich ein zuverlässigeres Auto. Technische Probleme warfen ihn in Saudi-Arabien im Qualifying weit zurück. "Es ist wichtig, dass wir uns da verbessern", sagte Verstappen. Zudem hatte er sich ein Virus eingefangen, war in Jeddah nicht fit. "Dieses Wochenende sollte deutlich besser sein. Ich hoffe, dass es jetzt weg ist", sagte er. Bestens gelaunt kam Verstappen, der 2005 mit nur 17 Jahren sein Debüt in Melbourne gefeiert hatte, im Fahrerlager an und war zu Scherzen aufgelegt.
Hamilton bleibt Mercedes treu
Der frühere Platzhirsch Mercedes sah zuletzt in Saudi-Arabien Fortschritte, die Teamchef Toto Wolff "ermutigend" nannte. "Die Anzeichen, die wir in der Fabrik sehen, sind vielversprechend. Wir müssen jedoch einen Schritt nach dem anderen machen und werden uns zu nichts hinreißen lassen, bis wir die Performance auf der Rennstrecke in Rundenzeiten umsetzen können", sagte der Wiener. Seine persönliche Zukunft will Hamilton, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, jedenfalls bei Mercedes verbringen. "Ich sehe mich bei Mercedes bis zu meinen letzten Tagen, um ehrlich zu sein", sagte der 38-Jährige. "Ich fühle mich in dieser Familie nach wie vor sehr wohl."