Los Angeles. (glo/apa) Endlich: Steve Ballmers Traum von einem eigenen NBA-Team ist wahr geworden, denn Ballmer ist nun der neue Besitzer der Los Angeles Clippers, wie die Basketball-Profiliga (NBA) am Dienstag bestätigte. Der Vorgänger Donald Sterling, der 33 Jahre lang die Clippers sein Eigen nannte, wehrte sich bis zum Schluss massiv gegen den Verkauf seines Teams, doch das kalifornische Gericht setzte dem Ganzen ein Ende und erklärte den Verkauf für rechtens. Den Deal wickelte Shelly, Frau von Sterling, im Namen der Sterling Family Trust ab.
Der frühere Microsoft-Chef Ballmer blätterte für die Clippers eine neue Rekordsumme von zwei Milliarden Dollar (1,47 Milliarden Euro) hin - der Kauf der Bucks von den Hedge-Fonds-Milliardär Wesley Edens und Marc Lasry für 550 Millionen Dollar (zirka 398 Millionen Euro) war die bisherige Bestmarke. Ballmer und Shelly Sterling einigten sich bereits im Mai dieses Jahres auf einen Verkauf, doch ein Gericht musste erst bestätigen, dass die 80-Jährige für den Verkauf berechtigt ist. Ballmer ist über den Kauf sehr glücklich: "Ich fühle mich sehr geehrt, der neue Besitzer der Los Angeles Clippers zu sein. Ich werde alles geben, damit unser großartiger Trainer, das Team und die Betreuer den bestmöglichen Support erhalten, um ihre Ziele auf dem Platz zu verwirklichen." Bereits diese Woche will der 58-Jährige nach Los Angeles fliegen, um das Team bei einem Dinner zu treffen, am Montag ist ein Treffen mit den Angestellten geplant, und im Anschluss will er sich bei einem Fan-Event den Fans präsentieren. Ballmer bedankte sich bereits vorab bei seinen neuen Fans: "Die Fans der Clippers sind unglaublich. Sie standen dem Klub auch in den schwierigen Zeiten stets loyal gegenüber."
Dass Steve Ballmer ein Angebot für die Clippers abgeben durfte, hat eine traurige Vorgeschichte, denn Sterling sorgte im April dieses Jahres für große Empörung: In einem mitgeschnittenen Telefonat forderte der 80-Jährige seine Geliebte auf, sich in der Öffentlichkeit auf keinen Fall mit Dunkelhäutigen zu zeigen. Darüber hinaus solle sie sich in Acht nehmen, Dunkelhäutige zu "seinen" Spielen mitzunehmen. Später tauchte sogar eine noch längere Version auf, in der noch schlimmere Äußerungen des Milliardärs zu hören waren. Im Zuge des Rassismus-Skandals machte die NBA schließlich Nägel mit Köpfen, indem sie Sterling lebenslang sperrte, hinzu kam eine Geldstrafe in Höhe von 2,5 Millionen Dollar (1,86 Millionen Euro), zu der er verurteilt wurde.
Begeisterung auf
allen Seiten
Sowohl die Spieler als auch Trainer Doc Rivers waren von dem Kauf begeistert. "Das ist ein toller Tag in der Geschichte der Clippers", erklärte der 52-jährige Rivers. Auch Star-Point-Gard Chris Paul freut sich über den neuen Besitzer. "Ich freue mich riesig, dass Mister Ballmer das Team gekauft hat. Seine Basketball-Begeisterung wird für die Liga, die Stadt Los Angeles, unser Team und die Clippers-Fans weltweit großartig sein", meinte der 29-Jährige. Der Coach und Superstar Chris Paul hatten zuvor erklärt, nicht mehr für den Verein aktiv sein zu wollen, sollte der Verkauf scheitern.