
Wien. Die Gewerkschaft Vereinigung der Fußballer (VdF) will mit dem Image vom überbezahlten Profi aufräumen und gleichzeitig die Diskussion über das Ligenformat neu anregen. Unter diesem Gesichtspunkt veröffentlichte sie am Donnerstag eine Studie zum Gehaltsniveau der Spieler in der tipico-Bundesliga und der Sky-go-Erste Liga.
Befragt wurden 241 Oberhaus- und 198 Zweitligakicker - und die Ergebnisse sind durchaus überraschend: Demnach verdienen (offiziell) in der höchsten Liga 23,13 Prozent auch inklusive Prämien weniger als 30.000 Euro brutto und 49,55 Prozent weniger als 75.000 Euro. Immerhin 24 Prozent bringen es allerdings auf ein Jahressalär von mehr als 150.000 Euro brutto, wobei die Gehaltsschere zwischen den Großklubs und den anderen deutlich auseinanderklafft. Insgesamt aber befindet sich das heimische Oberhaus damit etwa im Vergleich mit der zweiten deutschen Liga klar im Hintertreffen.
Die 150.000-Euro-Grenze wird in Österreichs zweithöchster Liga gerade von 2,15 Prozent der angestellten Kicker übertroffen. Dafür verdienen zwei Drittel weniger als 30.000 Euro und insgesamt 92,48 Prozent weniger als 75.000 Euro brutto per annum. "Die generell oft getätigte Aussage, wonach Fußballer Millionäre seien, wird mit diesen Zahlen widerlegt", lautet die Conclusio der VdF. Wiederholt hat sie in der Vergangenheit moniert, dass der heimische Fußball keine zwei Profiligen mit insgesamt 20 Klubs vertrage und daher eine Änderung des Formats angeregt. Zu diesem Thema lädt die VdF am Donnerstag, 9. Oktober, zu einer Podiumsdiskussion. Das Format der Liga wurde für die kommenden sechs Jahre beschlossen, dennoch ist es immer wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen.
Widerlegt wird in der Studie indessen das Bild des kickenden Schulabbrechers. 66,2 Prozent der Profis in den beiden höchsten Ligen absolvierten erfolgreich die Matura oder einen Lehrabschluss, 3,25 Prozent besitzen sogar einen akademischen Grad.