Indian Wells. Eigentlich hatte sie schon vor sechs Jahren damit gerechnet, vom Profisport zurückzutreten, nun spielt sie immer noch - oder besser: wieder. Mehr als ein Jahr, nachdem Serena Williams bei den Australian Open ihr bisher letztes Turnier bestritten und dort ihren 23. Grand-Slam-Sieg gefeiert hat, gibt der US-Star beim Premium-Turnier in Indian Wells sein Comeback. Unter gänzlich neuen Voraussetzungen. Denn Williams, die langjährige Nummer eins und erfolgreichste Tennis-Spielerin der Profi-Ära, startet aufgrund ihrer Pause nicht nur in der Weltrangliste von null, sondern als Mutter tatsächlich gewissermaßen in eine neue Karriere. In Indian Wells beginnt Williams gegen die Kasachin Sarina Dijas, die Siegerin dieser Partie bekommt es in der zweiten Runde mit der Niederländerin Kiki Bertens zu tun.

Sie habe keine Erwartungen, sie wolle nur wissen, wo sie stehe, sagte Williams im Vorfeld. Es ist nicht das übliche Understatement, das man von Sportlern so oft hört; ihr Trainer Patrick Mouratoglou spricht gar von der "größten Herausforderung" ihrer Karriere.

Denn Williams wird nicht erst lernen müssen, wie es ist, Mutterschaft und Profisport unter einen Hut zu bringen, sie hatte auch mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Bei beziehungsweise nach der Geburt hatte sie ein lebensgefährliches Blutgerinnsel erlitten - schon davor war sie wegen solcher Probleme außer Gefecht gewesen. "Jetzt ist sie 36, ist gerade Mutter geworden, hatte wieder ein Blutgerinnsel und ist über ein Jahr ohne Wettkampf gewesen. Ich glaube, man kann sagen, dass das ihre größte Herausforderung ist", sagt ihr Coach.