Madrid. Am Tag nach dem großen und wichtigen Sieg über Sandplatz-"König" Rafael Nadal hat Tennis-Star Dominic Thiem nachgelegt. Der 24-jährige Niederösterreicher zog am Samstag zum zweiten Mal in Folge in das Endspiel des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid ein. Nach nur rund 85 Minuten besiegte er in seinem dritten Halbfinale auf diesem Level Kevin Anderson (RSA-6) mit 6:4,6:2.
Es war der erste Sieg im siebenten Duell mit Anderson, aber auch erst das erste Aufeinandertreffen auf Sand. Im Finale am Sonntag (nicht vor 18.30 Uhr/live Sky) bekommt es der Weltranglisten-Siebente aus Lichtenwörth nun mit dem als Nummer zwei gesetzten Deutschen Alexander Zverev zu tun. Thiem hat seine 600 Punkte aus dem Vorjahr nun verteidigt und ein Preisgeld von 583.725 Euro (brutto) sicher. Holt er seinen ersten 1000er-Titel, dann gewinnt Thiem den Siegerscheck in Höhe von 1.190.490 Euro.
"Unfassbar für mich, dass ich bei dem 1000er zweimal hintereinander im Finale stehe. Ich freue mich darauf und möchte natürlich den Titel holen", sagte Thiem im Interview mit "Sky". Mit seiner Performance gegen Anderson war er "bis auf ein paar Ausnahmen sehr zufrieden. Ich habe heute von sehr weit hinten retourniert", erklärte Thiem, der die Aufschläge Andersons zumeist sechs Meter hinter der Grundlinie entgegennahm. "Die einzige heikle Phase war bei 5:4 im ersten Satz, da hat er mir mit einigen leichten Fehler rausgeholfen. Bis auf das war es eine sehr konzentrierte Partie."
Nach dem Sieg über Nadal wieder den Fokus zu finden, sei nicht schwierig für ihn gewesen. "Es war eine super Sache gestern. Ich habe es ein paar Stunden danach genossen, aber es war ein Viertelfinale. Ich bin voll im Turniermodus und das ist heute vergessen." Das schnelle Halbfinale sowie die Tatsache, dass er weit vor seinem Finalgegner den Fokus auf Sonntag legen konnte, sei "vielleicht ein kleiner Vorteil". "Ja, ich habe an den ersten zwei Tagen sehr lange Partien gehabt, die auch sehr spät aus waren. Letztes Jahr war es genau umgekehrt", erinnerte sich Thiem. Damals war Nadal vor dem Finale früh fertig gewesen und Thiem hatte das späte zweite Halbfinale gespielt.
Hochzufrieden war auch der nicht mitgereiste Günter Bresnik, der im Rückblick auf das Nadal-Match, aber auch auf jenes gegen Anderson voll des Lobes war. "Es war super, weil er halt gegen beide Spieler genau das gespielt hat, was gegen sie notwendig ist", so Bresnik gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Gegen Nadal hat er ausgezeichnet retourniert und das Spiel von dem neutralisiert und mit seiner Vorhand und auch mit der Rückhand eine Vielzahl an Winnern geschlagen", meinte der Niederösterreicher über das Viertelfinale.