
Hockenheim. Nach seinem 30. Grand-Prix-Triumph und drittem Saisonsieg 2012 kann Fernando Alonso erstmals vom dritten Weltmeistertitel in der Formel 1 träumen. Der spanische Ferrari-Star gewann am Sonntag in Hockenheim souverän aus der Pole Position den Grand Prix von Deutschland vor dem Briten Jenson Button, der erstmals seit China in seinem McLaren wieder auf das Podest kam. Der Finne Kimi Räikkönen kam im Lotus auf den dritten Platz, nachdem der ursprünglich zweitplatzierte Titelverteidiger Sebastian Vettel nach einer Zeitstrafe nur Fünfter wurde.
Zur WM-Halbzeit führt Alonso mit 154 Zählern bereits 34 bzw. 44 Punkte vor den beiden Red-Bull-Fahrern Mark Webber (120) und Vettel (110).
Alonso wird damit auch fix als WM-Führender in die einmonatige Sommerpause gehen, die nach dem Ungarn-GP am kommenden Sonntag - da feiert Alonso seinen 31. Geburtstag - beginnt. In Deutschland bewies der Asturier einmal mehr, dass er momentan der cleverste Fahrer im Feld ist. Nach Pole im Regen und ausgezeichnetem Start verteidigte er am Sonntag auf trockener Piste seine Führung über das gesamte Rennen, feierte einen souveränen Start-Ziel-Sieg. "Dabei waren wir nicht die Schnellsten im Rennen. Die Pole war der Schlüssel zum Erfolg, diese Position haben wir gehalten", sagte der Spanier.
Für Weltmeister Red Bull entwickelte sich Hockenheim hingegen zu einer Hochschaubahn. Schon lange vor dem Rennen stand wegen eines angeblich illegalen Motormappings sogar ein Ausschluss im Raum, die Untersuchung blieb aber vorerst folgenlos. Der WM-Zweite Mark Webber wurde in seinem 100. GP für Red Bull nur Achter, und am Ende blieb Vettel weiterhin im Juli sowie in Heimrennen sieglos und musste am Ende sogar um seinen zweiten Platz bangen.
Überholmanöver kostete Vettel Podestplatz
In der vorletzten Runde holte sich der 25-jährige Lokalmatador Vettel jedoch zur Freude der 65.000 Zuschauer Platz zwei von Button zurück, kam bei diesem Überholmanöver aber mit allen vier Rädern über die Streckenbegrenzung – ein verbotenes Manöver, das Vettel den zweiten Platz kostete. Eine 20-Sekunden-Zeitstrafe warf ihn auf den fünften Platz zurück.
Während Button den Vorfall unkommentiert ließ, sagte Vettel: "Es war ein schwieriges Manöver und ich wollte jeden Kontakt vermeiden." Zum weiter fehlenden Heimsieg meinte der Hesse: "Ich habe alles probiert und gekämpft wie ein Löwe. Mehr war heute mit diesem schlechten Start nicht drin."