Thomas Vanek (l.) und die Montreal Canadiens matchen sich mit Tampa Bay um den Aufstieg ins NHL-Viertelfinale. - © USA Today Sports/Griffith
Thomas Vanek (l.) und die Montreal Canadiens matchen sich mit Tampa Bay um den Aufstieg ins NHL-Viertelfinale. - © USA Today Sports/Griffith

Montreal. (may) Die amerikanische Siegermentalität hatte Thomas Vanek rasch intus. Schon in seiner ersten Saison in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL - er debütierte am 5. Oktober 2005 - nannte er unmissverständlich sein großes Ziel mit den Buffalo Sabres: den Stanley Cup. Doch wirklich knapp dran an der begehrtesten Klub-Trophäe im Eishockey war der gebürtige Badener lediglich 2007, als er in seiner besten NHL-Saison sein Team bis ins Conference-Finale - also das NHL-Semifinale - führte, dort aber als zuvor beste Mannschaft des Grunddurchgangs mit 1:4 den Ottawa Senators unterlag.

Danach durchlebte Österreichs Eishockey-Star im Bundesstaat New York ein ständiges Auf und Ab - nach zwei Saisonen mit verpasstem Play-off folgte 2010 und 2011 bereits in der ersten K.o.-Runde das Aus und damit das Ende aller Titelträume. Nachdem wieder zwei Spielzeiten ohne Play-off Teilnahme folgten und auch im vergangenen Herbst der Liga-Auftakt verpatzt wurde, hieß es für den 30-Jährigen schließlich Abschiednehmen aus Buffalo. Nach einem Kurzgastspiel bei den New York Islanders landete Vanek schließlich bei den Montreal Canadiens. Und plötzlich darf er wieder zart von seinem großen Traum träumen.

Denn der 24-fache NHL-Rekordchampion verfügt aktuell über eine Mannschaft, in der das Potenzial zu einem Titel schlummert. Und Vanek hat sich nach anfänglichen Problemen auch gut eingefügt - in 18 Spielen für die Canadiens hat er sechs Tore und neun Assists erzielt. Die Habs, die schon seit 1993 auf einen weiteren Gewinn des Stanley Cups warten müssen, treffen nun im Eastern-Conference-Viertelfinale auf die Tampa Bay Lightnings, die beim ersten Spiel in der Best-of-Seven-Serie am Mittwoch aufgrund des besseren Grunddurchganges Heimrecht genießen.

"Unsere Spieler wissen, was sie da draußen zu tun haben. Sie kennen ihre Verantwortungsbereiche", erklärte Canadiens-Coach Michel Therrien vor dem ersten Duell in Florida. Zuletzt galt es vor allem, das mäßige Powerplay zu verbessern. Zum Trumpf-Ass im Play-off könnte noch Kanadas Olympia-Torhüter Carey Price werden. "Ich erwarte, dass Carey der Leader für uns ist, der er die ganze Saison gewesen ist", sagte Therrien.

Raffl gegen die Rangers


Auch ein zweiter Österreicher hat noch die Chance auf den Stanley Cup: Michael Raffl und die Philadelphia Flyers starten am Donnerstag auswärts ins Duell mit den New York Rangers, wo sie als leichter Außenseiter gelten. Davor durfte sich der 25-jährige Kärntner über eine besondere Auszeichnung freuen: Er wurde von seinen Klubkollegen zu jenem Spieler gewählt, der sich in dieser Saison am meisten weiterentwickelt hat. Der Rookie wurde dafür mit einem neuen Zwei-Jahres-Vertrag belohnt. Nun steht Raffl bereits in seinem ersten NHL-Jahr in der K.o.-Phase und sagt: "Mit diesem Team ist alles möglich."