Melbourne. Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem ist am Donnerstag mit einer körperlich und mental sehr starken Leistung in Runde drei der Australian Open eingezogen. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere drehte er einen 0:2-Satzrückstand und ging gegen den US-Qualifikanten Denis Kudla letztlich nach einem 6:7, 3:6, 6:3, 6:2 und 6:3 als Sieger vom Platz. Das zweite Duell mit Kudla dauerte ganze 3:48 Stunden und lief bei brütender Hitze ab. Zu Beginn der Partie hatte es am späten Vormittag bereits 37 Grad, noch extremer waren die Bedingungen bei den Nachmittagsmatches. Seinen Erstrundensieg am Dienstag gegen den Argentinier Guido Pella hatte der Fünfte in der Weltranglisten erst nach 22 Uhr Ortszeit, und somit unter kühleren Bedingungen erzwungen, nun musste er aber zum Auftakt des Tagesprogramms auf den Court.
"Es war heute früh, das war nicht ideal für mich. Es war nicht die ideale Ansetzung. Ich habe am Anfang schon meine Probleme gehabt", erklärte Thiem und gab zu, sich im Gegensatz zum Match gegen Pella nicht ideal gefühlt zu haben. Ein bis eineinhalb Wochen nach der Ankunft an einem entfernten Ort habe er immer so seine Problemchen. "Es kann sein, dass mich der Jetlag noch einmal einholt. Das war wahrscheinlich der Fall", fügte er hinzu.
Tatsächlich sah es nach den ersten beiden Sätzen nicht gut für Thiem aus. Im ersten Satz ging es nach je drei Breaks ins Tiebreak, in dem Thiem zwei Satzbälle hatte. Im zweiten Durchgang ließ der Sieger von acht ATP-Turnieren einen Breakball bei 3:3 aus, ein Doppelfehler bescherte ihm einen 3:5-Rückstand und nach weiteren vergebenen Breakbällen auch den Verlust des zweiten Satzes. Dafür machte sich dann Thiems gute Fitness bezahlt. "Dann habe ich gesehen, dass er müde wird und habe mein Spiel ein bisschen umgestellt, habe ihn mehr laufen lassen. Von dem Moment war es um einiges besser", schilderte der Niederösterreicher die Momente des Umschwungs. Der 25-jährige Kudla, aktuell Nummer 190 der Weltrangliste, hielt noch bis zum 3:3 gut mit, in den verbleibenden knapp zweieinhalb Sätzen machte er aber nur noch fünf Games. Den dritten Satz entschied schließlich ein missglückter Stoppball Kudlas - woraufhin Thiem in den Durchgängen vier und fünf mit Breaks zum 2:1 beziehungsweise 1:0 umgehend die Weichen auf Sieg stellte und bei Aufschlag Kudla seinen dritten Matchball verwertete. Das erste Mal hatte Thiem bei den US Open 2014 gegen den Letten Ernests Gulbis ein 0:2 in Sätzen gedreht.
Thiems nächster Gegner ist Adrian Mannarino. Gegen den Franzosen spricht die Papierform eine klare Sprache, steht es doch hier im Head-to-Head 6:0 für Thiem. Für insgesamt acht Gesetzte war in der zweiten Runde hingegen früh Endstation, aus den Top Ten der Setzliste erwischte es Garbiñe Muguruza (Sp) und Johanna Konta (Eng) sowie David Goffin (Bel) und Stan Wawrinka (Sz).