Moskau. Österreich führt im Davis-Cup-Zweitrunden-Match der Europa-Afrika-Zone I gegen Russland mit 2:1. Jürgen Melzer/Philipp Oswald gewannen am Samstag in Moskau das Doppel gegen Karen Chatschanow/Andrej Rublew 6:3,7:6(3). Nach drei vergebenen Matchbällen machten die Österreicher nach knapp eineinhalb Stunden im Tiebreak alles klar. Nur noch ein Sieg fehlt damit zur Sensation gegen den Favoriten.

"Wir haben nicht viel Blödsinn gemacht", sagte Routinier Melzer im ORF-Fernsehinterview. "Wir haben uns verdient mit 2:1 in Führung gebracht." Auch Oswald sprach von einer insgesamt soliden Vorstellung. "Wir haben zwei Sätze relativ clean gespielt", meinte der Vorarlberger und verwies auf die gute Ausgangsposition vor den beiden Einzelpartien am Nachmittag: "Wir waren die Underdogs, der Druck ist sicher bei den Russen."

Am Freitag hatte zunächst Dennis Novak im Auftaktmatch Rublew überraschend 7:6,6:4 geschlagen, Sebastian Ofner hatte später gegen Daniil Medwedew bei einem 1:6,2:6 keine Chance. Der Sieger des Länderkampfs spielt im September um den Aufstieg in die Weltgruppe. Für den Verlierer ist der Bewerb zu Ende.

Drei Matchbälle vergeben

Die Österreicher starteten gut in das Match, nahmen Rublew gleich dessen erstes Aufschlagspiel ab. Oswald gelang das Break zum 4:1, und das ÖTV-Doppel ließ im ersten Satz nichts mehr anbrennen. Im zweiten Satz mussten Melzer/Oswald in zwei Games nacheinander jeweils einen Breakball abwehren. Beim Stand von 4:4 nutzten die beiden jedoch ihre erste Breakchance.

Anschließend ergab sich somit bei eigenem Aufschlag die Chance auf den Matchgewinn. Ausgerechnet jetzt hatten Rublew/Chatschanow ihre beste Phase, die auch das Publikum aufweckte. Die zwei Top-40-Spieler wehrten drei Matchbälle ab und durften sich nach einem Doppelfehler von Oswald über das Rebreak zum 5:5 freuen.

Die Entscheidung im zweiten Satz fiel schließlich im Tiebreak. Dort zogen die Österreicher auf 6:3 davon und verwandelten den ersten Matchball der neuen Serie.

"Wir sind etwas nervös geworden nach den drei Matchbällen. Aber ich glaube, wir haben uns dann wieder eingekriegt und haben gut gespielt, als es wichtig war. Jetzt schaut es gut aus", betonte Melzer, der anschließend das Einzel gegen Jewgenij Donskoj bestritt.