Seefeld. (art/apa) Drei Bewerbe, drei Mal Edelmetall: Die Kombinierer waren im bisherigen Verlauf der nordischen WM die Medaillensammler unter Österreichs Athleten - und das soll noch nicht alles gewesen sein. Im Teambewerb von der Normalschanze haben Bernhard Gruber, Franz-Josef Rehrl, Mario Seidl und Lukas Klapfer am Samstag (11/14.45 Uhr) die realistische Chance, nach zweimal Bronze durch Rehrl und Rehrl/Gruber im Teamsprint sowie Silber für Gruber noch einmal nachzulegen. In der Staffel gab es sowohl 2017 in Lahti als auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang jeweils den dritten Platz - beide Male musste sich das ÖSV-Quartett nur den Deutschen, die auch in Tirol die großen Abräumer und Topfavoriten sind, und Norwegen geschlagen geben.
Doch schon jetzt ist die WM aus Sicht der Kombinierer ein voller Erfolg. Vor allem die - durchaus auch kontroversiell aufgenommene - Entscheidung, den in der bisherigen Weltcupsaison noch nicht in bester Sprungform befindlichen Gruber mitzunehmen, hat sich bezahlt gemacht. Der 36-jährige Einzelweltmeister von Falun 2015 schaffte am letzten Drücker die Qualifikation und hat als Joker gestochen. Mit seiner achten Medaille - seit 2010 nahm er noch jedes Mal ein glänzendes Souvenir von Weltmeisterschaften mit - hat er nun sogar Felix Gottwald als erfolgreichsten rot-weiß-roten WM-Kombinierer abgelöst. Dass es nun so gut für ihn läuft, war dem Familienvater selbst ein bisschen ungeheuerlich, schließlich hatte er vor zwei Wochen noch nicht einmal mit einem Startplatz bei der Heim-WM gerechnet. Aufgeben wäre für ihn aber ebenso nie in Frage gekommen wie nun ein möglicher Rücktritt. "Ich bin einfach ein Kämpfertyp, ich möchte mich einfach herschinden, ich möchte beim Sport einen Spaß haben, und ich weiß, dass der Sport beinhart ist", sagte er nach seinem Silberlauf. Nachsatz: "Aber genau das brauche ich."