Mario Stecher ist von den guten Leistungen der Skispringer und der Nordischen Kombinierer des ÖSV in den ersten Saisonbewerben angetan. Die Springer hätten die Trainingsleistungen sogar übertroffen, und die Kombinierer seien noch kompakter geworden, sagte der Sportliche Leiter des Skiverbandes über seine Sparten vor der Tournee-Generalprobe in Engelberg sowie dem Heim-Weltcup in Ramsau.
Angesichts der Saisonziele Tournee und Skiflug-WM sei der gute Start der Springer für alle erfreulich, meinte Stecher. "Da ist eine Mannschaft im Entstehen, die Spaß hat und erfolgshungrig ist." Der gebürtige Steirer glaubt, dass das Wellental durchtaucht ist. "Es ist immer zielstrebig gearbeitet worden, aber man kann nicht immer ganz vorne sein", betonte Stecher gegenüber der APA. So ehrlich müsse man sein.
Das Potenzial der Athleten habe man schon vergangene Saison beim Vize-Weltmeistertitel des Teams gesehen. "Im Sommertraining war erkennbar, dass sie noch breiter aufgestellt sind. Schön, dass sie das jetzt im Wettkampf sogar noch besser umgesetzt haben", lobte Stecher. "Die Jungen nehmen die Arrivierten mit, sie hanteln sich gemeinsam hoch. Jetzt haben sie gesehen, dass sie mit den Besten mitkämpfen können."
Lob auch für Schlierenzauer
Bei Gregor Schlierenzauer hob Stecher den "positiven Verlauf im letzten halben Jahr" hervor. Nach dem Tiefpunkt der Nichtnominierung für die Heim-WM habe sich der erfolgreichste Skispringer des Weltcups neu aufgestellt und sich seiner Stärken besonnen. Der Ex-Weltmeister trainiert nun mit seinem Berater Werner Schuster sowie mit den ÖSV-Coaches. "Diese Art der Zusammenarbeit funktioniert sehr gut", betonte Stecher.
Schlierenzauer sei in einem Durchgang schon der Beste gewesen, und er sei überzeugt, dass dieser wieder ganz vorne mitmischen werde, erklärte der Sportliche Leiter. Neben dem Routinier und Stefan Kraft habe sich mit Philipp Aschenwald, Daniel Huber und Jan Hörl ein jüngeres Trio etabliert. "Ich hoffe, dass alle gesund bleiben und so weitermachen. Dann haben wir eine schöne Zeit vor uns", erklärte der frühere Kombinierer.
Das Ziel der Kombinierer in der Zwischensaison ohne Großereignis seien starke Leistungen beim Nordic Triple in Seefeld Ende Jänner/Anfang Februar, sagte der zweifache Team-Olympiasieger. "Man hat in Ansätzen bei den ersten Weltcups schon sehr gute Leistungen gesehen. Es fehlt noch der Durchreißer, der für den Podestplatz sorgt", meinte Stecher. Der wieder völlig fitte Lokalmatador Franz-Josef Rehrl scheint in der Lage zu sein, diesen Part auszufüllen. Triple-Titelverteidiger Mario Seidl fällt wegen eines Kreuzbandrisses diese Saison aus.
Stecher glaubt fest an eine Steigerung der vor Saisonbeginn durch Erkrankung und Blessur zurückgeworfenen Olympia-Medaillengewinner Bernhard Gruber und Lukas Klapfer. Und hob die Leistungen von Aufsteiger Thomas Jöbstl, Lukas Greiderer, Martin Fritz und Philipp Orter hervor. Der Kärntner Jöbstl hat in seiner ersten vollen Weltcupsaison schon drei Top-Ten-Plätze in fünf Bewerben erreicht. "Er ist läuferisch sehr stark und könnte ein wichtiger Bestandteil für Teambewerbe werden", so Stecher.
Auch Junioren-Weltmeister Johannes Lamparter ist eine Zukunftsaktie. "Er ist ein Rohdiamant", betonte Stecher. "Man muss ihn gezielt einsetzen, darf ihn nicht verheizen und nicht verhätscheln." (apa)