Das Lazarett im österreichischen Skiverband wird sich so schnell nicht lichten, die Hoffnungen auf ein baldiges Comeback Cornelia Hütters erfüllten sich nicht. Wie die 27-Jährige am Mittwoch in einer ÖSV-Aussendung bekanntgab, wird sie diese Saison definitiv keine Rennen mehr bestreiten. Ursprünglich war von einer möglichen Rückkehr im Februar die Rede gewesen. Nun entschied sich die Steirerin, die seit ihrer schweren Knieverletzung vor knapp elf Monaten noch kein Rennen bestritten hat, wegen fehlender Trainingskilometer in den Speed-Disziplinen in Absprache mit ihren Trainern dagegen.
"Auch wenn mein Skifahrerherz schon gerne rennfahren würde, ist es noch zu früh und die einzig richtige Entscheidung", erklärte Hütter. "Vom Knie her geht es mir richtig gut, und ich habe überhaupt keine Schmerzen. Aber nachdem ich seit meiner Rückkehr auf Schnee noch kein Abfahrtstraining absolviert habe und die Super-G-Tage an einer Hand abzählen kann, macht ein Einstieg in den Weltcup einfach noch keinen Sinn."
Die Verletzten im österreichischen Damen-Team
Cornelia Hütter: Am 14. März beim Finale in Soldeu endet ein schwieriger und verletzungsgeplagter Winter für die Steirerin nach einem Abfahrtsturz mit einem Kreuzbandriss sowie einer Innenband-und Meniskusverletzung im linken Knie. Ihre Comeback-Pläne hat sie auf die kommende Saison verschoben.
Bernadette Schild: Im ersten Weltcup-Rennen am 26. Oktober endet die Saison der Salzburgerin auch schon wieder. Die Technik-Spezialistin kommt im Riesentorlauf in Sölden im zweiten Durchgang zu Sturz und erleidet einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie.
Stephanie Brunner: Horrorjahr 2019 für die Tirolerin - am 11. Jänner wird ihr ein Sturz beim Training in Pozza di Fassa zum Verhängnis, vorderes Kreuzband und Innenmeniskus im linken Knie gehen kaputt. Mitte August folgt auf dem Weg zurück der nächste Tiefschlag: Beim Riesentorlauf-Training in Ushuaia reißt erneut das vordere Kreuzband im linken Knie. Es ist die dritte schwere Verletzung innerhalb von nur 17 Monaten.
Elisabeth Kappaurer: Ebenfalls im August beim Riesentorlauf-Training in Ushuaia erleidet die verletzungsgeplagte Vorarlbergerin einen Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Bein sowie eine Abrissfraktur des linken Schienbeinkopfs.
Sabrina Maier: Die Salzburgerin erwischt es am 20. Oktober im Riesentorlauf-Training in Sölden nach einem unspektakulären Sturz mit Kreuzbandriss im linken Knie. Für sie ist es die dritte schwere Verletzung innerhalb von zwei Jahren.
Ariane Rädler: Bei ihrem Sturz am 5. Dezember im zweiten Abfahrtstraining in Lake Louise (Kanada) zieht sich die Vorarlbergerin einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Außenmeniskus im linken Knie zu, zudem wird ein Einriss des Innenbandes diagnostiziert.
Christina Ager: Die Speed-Spezialistin reist im November vom Training in Copper Mountain (USA) verletzt heim. Diagnose für die Tirolerin: Riss des vorderen Kreuzbandes und Einriss des Innen- und Außenmeniskus sowie der Kapsel im rechten Knie.
Kein Blick in die Kristallkugel
Hütter hat sich am 14. März 2019 beim Weltcup-Finale in Soldeu (Andorra) einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss sowie eine Innenbandverletzung im linken Knie zugezogen. Es war nicht die erste schwere Verletzung für sie. Im Jänner 2017 lädierte sie sich ihr vorderes Kreuzband, den Innen- und Außenmeniskus im rechten Knie, im März 2018 wurde nach einem Sturz eine Lungenprellung und eine Läsion der Milz diagnostiziert.
Für das österreichische Damen-Team, für das der Weltcup am Samstag und Sonntag mit Abfahrt und Super G in Garmisch weitergeht, ist die Nachricht ein neuerlicher Schlag. In den schnellen Disziplinen haben Nicole Schmidhofer und Co. im vorigen Winter ordentlich abgeräumt, in diesem wird es aber wohl keinen Blick durch die Kristallkugel geben. In der Abfahrtswertung liegt Weltcup-Titelverteidigerin Schmidhofer als beste Österreicherin auf Platz fünf, im Super G unmittelbar hinter Stephanie Venier auf Rang acht. (art)