Irgendwer war immer besser: Alexis Pinturault war und ist in seiner Paradedisziplin Riesentorlauf seit fast einem Jahrzehnt einer der konstantesten und weltbesten Fahrer - seit 2012 war er immer unten den besten Drei im Disziplinen-Weltcup. Aber die Goldmedaille - weder bei Weltmeisterschaften, noch Olympischen Spielen - ist sich für den Edeltechniker aus Savoyen nie ausgegangen. 2013 und 2015 war Ted Ligety nicht zu schlagen, 2017 Marcel Hirscher - ehe dann vor zwei Jahren dessen grippale Geschwächtheit Henrik Kristoffersen zur Riesentorlauf-Goldfahrt in Aare ausnutzte. Für den 29-jährigen Franzosen blieb "nur" Bronze, so wie schon 2015 in Beaver Creek. Am Freitag (10/13.30 Uhr) soll es für Pinturault nun endlich klappen.

Der dreifache Saisonsieger würde im Gold-Falle seinen Medaillensatz komplettieren und damit zu einem der Topstars der Spiele werden. Denn mit Überraschungs-Bronze im Super G und Silber in der Kombination (hauchdünn besiegt von Marco Schwarz) hat der Topfavorit in Cortina schon ordentlich zugeschlagen. Für seine Mission Gold hat der Gesamtweltcup-Leader und Führende im Riesentorlauf-Weltcup (40 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt) auch die Parallelbewerbe (Einzel und Team) gespritzt, um ausgeruht in sein wichtigstes WM-Rennen zu gehen. Als seine größten Konkurrenten um den Titel gelten Odermatt (der in Abfahrt und Super G auf Medaillenkurs war) und der Kroate Filip Zubcic, der seine (Silber-)Medaille aus dem Parallelbewerb ja bereits hat.

ÖSV-Fahrer hoffen auf Coup

Das ÖSV-Quartett - Manuel Feller, Stefan Brennsteiner, Roland Leitinger und Schwarz - geht zwar als krasse Außenseiter ins Rennen; aber was auf dem kupierten Gelände alles möglich ist, haben am Donnerstag auch die ÖSV-Damen in ihrer ebenso schwächsten Disziplin gezeigt - mit Bronze für Katharina Liensberger und Rang fünf für Ramona Siebenhofer. Nur Brennsteiner (Alta Badia) und Leitinger (Adelboden) sorgten mit achten Rängen für halbwegs akzeptable Resultate, was Ersteren zu einem Bonmot verleitete: "Ich zähle nicht einmal zu den Außenseitern."(may)