In Lake Louise beginnt für die österreichischen Speed-Spezialistinnen die neuerliche Jagd nach den zuletzt für sie raren Weltcup-Stockerlplätzen. Wie in der Vorwoche bei den Männern macht allerdings in den kanadischen Rockys das Wetter mit viel Neuschnee und Wind einige Probleme. Die widrigen Bedingungen, die eine Absage des Mittwoch- und Donnerstag-Trainings erzwangen, erschweren auch das Comeback von Nicole Schmidhofer zusätzlich, die beim Abfahrtsauftakt am Freitag (20.30 Uhr/ORF1) wohl noch fehlen wird. Ihre ÖSV-Kolleginnen um Tamara Tippler und Romana Siebenhofer sind nach guter Vorbereitung hingegen bereit zum Angriff beim Speed-Triple (zweite Abfahrt am Samstag, Super G am Sonntag).
Tippler hofft in der Olympiasaison auf einen weiteren Schritt vorwärts, die Voraussetzungen dafür stimmen. "Ich habe meine sieben Sachen beieinander, das Material passt, ich habe super trainiert", betonte die in der Vorsaison wie Siebenhofer als Zweite einmal auf das Weltcup-Podium gekommene Steirerin. Ihre mittlerweile große Erfahrung soll der 30-Jährigen dabei helfen, ihr oftmals flatterndes Nervenkostüm im Griff zu haben. "Sicher habe ich auch schon einmal die Nerven geschmissen, dann fließen auch die Tränen. Ich bin ein Emotionsmensch, aber ich habe gelernt, besser damit umgehen und schneller in die Spur, in meine Mitte zu finden. Ich versuche, dass ich auf mein Skifahren vertraue, und das ist sehr gut."
Seit zwei Jahren Sieg-Flaute
Schmidhofer ("Ein paar Sachen sind noch nicht so, wie man es sich vorstellt") war vor zwei Jahren in Lake Louise die bis dato letzte ÖSV-Abfahrtssiegerin. Mit Nina Ortlieb fehlt weiterhin verletzt auch jene Läuferin, die Ende Februar 2020 beim Super G von La Thuile den letzten österreichischen Speedsieg einfuhr. In ihrer Abwesenheit sind Tippler, Siebenhofer und Co. im Kampf um den Sieg in einem der drei Rennen aber wohl nur Außenseiterinnen. Als Topfavoritinnen werden Abfahrtskugelgewinnerin Sofia Goggia und Weltmeisterin Corinne Suter gehandelt. Auch Ester Ledecka wird neuerlich zu beachten sein. Während Petra Vlhova in Kanada nicht am Start ist, tritt Mikaela Shiffrin hingegen an.