Eisige Temperaturen, vorweihnachtliche Stimmung und ein Rentier als Anreiz: Angeführt von Weltmeisterin Katharina Liensberger und mit vierwöchiger Verspätung legen die ÖSV-Frauen im Ski-Weltcup mit einem Slalom-Doppel in Levi los. Im hohen Norden soll es beim Saisonauftakt am Samstag (10/13 Uhr) und Sonntag (10.15/13.15 Uhr/beide ORF 1) nach den Absagen in Sölden, Zermatt/Cervinia und Lech/Zürs reichlich Weltcup-Punkte für Rot-Weiß-Rot geben.

ÖSV-Rennsportleiter Thomas Trinker nominierte dafür acht Läuferinnen für die Rennen in Finnland, darunter mit der sechsmaligen Junioren-Weltmeisterin Magdalena Egger und Nina Astner zwei Nachwuchshoffnungen. Egger war schon in den vergangenen beiden Jahren in Levi dabei, 2020 holte sie dort als 19. ihre ersten Weltcup-Punkte. Astner (22) startet erstmals bei einem Weltcup-Slalom. Neben Liensberger werden auch Katharina Huber, Katharina Truppe, Chiara Mair, Franziska Gritsch und Marie-Therese Sporer nördlich des Polarkreises am Start stehen.

Liensberger, Olympia-Zweite im Slalom von Peking, wird seit Sommer von Star-Trainer Livio Magoni trainiert. Erste Fortschritte hat die 25-Jährige in der Zusammenarbeit mit dem früheren Erfolgscoach von Petra Vlhova bereits erkannt. "Ich bin auf dem richtigen Weg. Wie sehr unsere Arbeit schon Früchte trägt, ist schwer zu sagen", sagte die Slalom-Weltcupsiegerin von 2020/21 zuletzt. Es gehe nun darum, sich konstant weiterzuentwickeln und "speziell im Slalom die Konstanz an der Spitze wieder zu gewinnen".

Mit einer Runde Spikeball zwischen den Trainingseinheiten und einem Besuch bei Rentieren bei einem Wald-Spaziergang stimmten sich die ÖSV-Frauen unter anderem auf die Rennen in Finnland ein. Die Siegerinnen "gewinnen" traditionell ein Baby-Rentier, das sie benennen und auf einer Farm in der Nähe besuchen dürfen. Die Favoritinnen sind wie so oft die beiden Topstars Mikaela Shiffrin (USA) und Vlhova. Vor einem Jahr gewann die Slowakin auch beide Rennen in Levi, jeweils vor Shiffrin. Liensberger wurde Sechste und Achte, ein Jahr davor jeweils Dritte, auch da hatte Vlhova im Doppelpack triumphiert.