Langläuferin Teresa Stadlober will den widrigen Umständen trotzen und am Samstag (12 Uhr) zum WM-Abschluss über 30 Kilometer nach einer mehrtägigen Krankheitspause eine Höchstleistung abrufen. Die Olympia-Dritte war zum Auftakt der Titelkämpfe bereits angeschlagen im Skiathlon 17. geworden und anschließend einige Tage krank ausgefallen. Ein erstes schnelles Training bei Regenwetter am Freitag verlief zufriedenstellend, auf Prognosen ließ sich Stadlober aber nicht ein.
"Es war ganz okay, aber ich bin einfach nicht in der Verfassung, was ja logisch ist, wenn du aus einer Verkühlung kommst. Es hat sich gut entwickelt und ist jeden Tag etwas besser geworden, aber es war sicher die schlechteste Vorbereitung ever", meinte die Salzburgerin. Wie sehr ihr die überstandene Verkühlung noch nachhänge, werde sich erst im Rennen zeigen. "Man kann sich nicht wirklich was vornehmen, weil ich nicht weiß, was der Körper hergibt. Ich bin zwar im Training auch wieder schneller gelaufen, aber im Rennen 30 Kilometer Vollgas, das ist ein Unterschied."
Wie es ihrem Körper unter Vollbelastung gehe und was er hergeben könne, sei fraglich. Hinzu komme die psychische Komponente, wie 2019 ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt angeschlagen zu sein. "Es ist schon auch mental eine große Belastung, wenn du beim Highlight nicht fit bist." Stadlober macht vor ihrem Lieblingsbewerb aber auch positive Aspekte aus. "Was mir zugute kommt, ist, dass das Rennen klassisch ist und mir die Strecke sehr gut liegt. Und natürlich sind viele Läuferinnen schon sehr viele Rennen gelaufen und vielleicht schon müde." Aufgrund ihrer Vorgeschichte dürfe man jedoch keine Wunderdinge erwarten. "Wenn du nicht bei 100 Prozent bist, kannst du nicht vorne mitlaufen, so ehrlich muss man sein." Besonders viel Bedeutung wird aufgrund des erwarteten Warmwetters der richtigen Ski- und Wachswahl zukommen. "Es wird sicher auch eine Materialschlacht, noch mehr als sonst." Wie Stadlober war auch Mika Vermulen zuletzt mit Erkältungssymptomen ausgefallen. Der Steirer fühlt sich aber fit für den 50-km-Marathon. "Es geht ganz gut eigentlich. Wie frisch ich bin, das werden wir am Sonntag sehen", meinte Vermeulen.