Das Planica-Duell von Jarl Magnus Riiber mit dem Rest der Kombinierer-Elite geht am Samstag (10.30/15 Uhr) im Einzel von der Großschanze und anschließendem 10-km-Langlauf in seine letzte WM-Etappe. Mit einem Sieg auch in seinem vierten Bewerb bei diesen Titelkämpfen könnte Riiber als "König von Planica" eine perfekte WM hinlegen - ein Coup, der vor ihm erst einem Kombinierer (Johannes Rydzek/Lahti 2017) gelungen ist. Doch Titelverteidiger Johannes Lamparter will das verhindern. Der bei diesen Titelkämpfen zweimal drittplatzierte Tiroler sieht freilich den Norweger als absoluten Top-Favoriten.
"Ich schaue gar nicht so auf Gold, weil so wie er (Riiber, Anm.) springt. Mit drei Goldmedaillen und mit dem Selbstvertrauen, das er hat, ist er einfach sehr, sehr schwer zu schlagen. Da muss man auf einen Fehler von ihm hoffen. Im Moment ist Gold schon ein bisschen weit weg", meinte Lamparter. "Aber für Silber und Bronze, da ist einiges drinnen. Da schaue ich, dass ich mitfighten kann." Den Norweger Jens Luraas Oftebro, den Deutschen Julian Schmid und den sprungstarken Esten Kristjan Ilves hat der Weltcupführende besonders auf der Rechnung.
Riiber begnügte sich am Freitag bei drei Durchgängen mit einem Trainingssprung auf 135,5 Meter, was ihm Platz eins einbrachte. Lamparter segelte auf 130,5 und 129,5 Meter, hielt also einigermaßen mit. Ein starker Sprung wird für den 21-Jährigen im Wettkampf unbedingt erforderlich sein, um zumindest unter Riibers Verfolgern einen Vorteil zu haben. "Am liebsten wäre mir, wenn schon ein bisschen ein Vorsprung da wäre auf Jens und Julian, damit man die beiden nicht in einem Zielsprint hat", meinte Lamparter, bekanntlich nicht der sprintstärkste Athlet. Im Teambewerb am Mittwoch kam auch noch ein Material-Nachteil dazu. Ob der für das Einzel zu erwarteten hohen Temperaturen und nassen Bedingungen herrscht im ÖSV-Lager diesbezüglich aber diesmal Zuversicht - etwa auch bei Stefan Rettenegger. "Für meinen Laufstil ist es ein bisschen ein Vorteil, wenn es tiefer ist, ich bin doch ein wenig leichter", meinte der wie Lamparter zweifache Bronzemedaillen-Gewinner. Und der Salzburger sieht seine Chance: "Ich habe schon das Potenzial, dass ich um die Medaillen mitkämpfen kann mit einem guten Sprung. Es ist alles drin."
"Lamparter ist heiß"
ÖSV-Chefcoach Christoph Eugen setzt auf Lamparter, sieht ihn auf alle Fälle gerüstet. "Es ist für ihn eine andere Ausgangsposition als auf der Normalschanze. Er macht einen guten Eindruck, er ist heiß. Die Medaillen haben ihm geholfen. Und Riiber muss auch erst einen guten Sprung hinunterbekommen." Auch Rettenegger könnte eine Überraschung liefern ("Er hat keinen Druck"), ebenso wie Teamsprint-Champion Lukas Greiderer: "Er hat Lunte gerochen. Es ist alles möglich", so Eugen.