Es hatte sich schon lange abgezeichnet, in Aare wurde das Bild nun komplett: Mikaela Shiffrin knackte mit ihrem 86. Weltcupsieg den Rekord von Ingemar Stenmark, der lange als einer für die Ewigkeit gegolten hatte - ausgerechnet in der Heimat der schwedischen Ski-Legende setzte sie sich im Riesentorlauf von Aare mit 64 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Federica Brignone aus Italien und 92 Hundertstel auf Lokalmatadorin Sara Hector durch.

Beste Österreicherin wurde Stephanie Brunner als Neunte; Franziska Gritsch schied im zweiten Durchgang, den sie als aussichtsreiche Dritte in Angriff genommen hatte, aus. Außer Brunner kamen Julia Scheib als 18., Ramona Siebenhofer als 23., Katharina Truppe als 24. sowie Elisabeth Kappaurer als 26. in die Wertung. Für die Österreicherinnen heißt es in ihrer Schwächedisziplin daher weiter auf den ersten Stockerlplatz seit mehr als drei Jahren warten, der bisher letzte Sieg ist überhaupt schon sieben Jahre her.

Shiffrin dagegen schwebt weiter auf Wolke sieben. Zwölf Weltcupsiege hat sie alleine in dieser Saison eingefahren, am Freitag gab es für die fünffache Gesamtweltcupsiegerin zum Drüberstreuen den vorzeitigen Gewinn der Disziplinwertung in dieser Saison. Schon am Samstag im Slalom hat sie die Chance, Stenmark hinter sich zu lassen und zur alleinigen Rekordsiegerin aufzusteigen.

Für Stenmark besteht kein Zweifel daran, dass der 27-Jährigen, die zudem zwei Olympiasiege und sieben Weltmeistertitel ihr Eigen nennen kann, auch das gelingen wird. "Sie ist viel besser, als ich es war", hatte er vor den Rennen neidlos erklärt. (tamsl)