Lake Louise/Aspen. (rel/apa) Im alpinen Ski-Zirkus werden an diesem Wochenende die Karten neu gemischt. Weil sowohl der Gewinner des Abfahrts-Weltcups 2013 und 2014, Aksel-Lund Svindal, als auch US-Skistar Ted Ligety verletzungsbedingt in Lake Louise fehlen, sind die Chancen auf einen österreichischen Erfolg mehr als intakt. Die besten Karten dürfte Matthias Mayer haben. Der Olympiasieger möchte bei der Abfahrt am Samstag (19.30 Uhr MEZ/live ORFeins) ganz vorne mitmischen.
Und das, obwohl Mayers Start in Nordamerika bis Dienstag fraglich gewesen war. Doch der Kärntner dürfte sich von einer Wirbelsäulenprellung und einem Innenbandeinriss im rechten Knie wieder bestens erholt haben. "Wenn ich wieder fahre, dann Vollgas. Ich bin froh, dass es wieder passt, und freue mich aufs Rennen", erklärte Mayer nach den bestandenen Belastungsproblemen beim Training auf kanadischem Schnee in Panorama und Lake Louise. Im Vorjahr war Mayer in Lake Louise im Super G auf den zweiten Platz gerast, in der Abfahrt hat er es bis dato noch nicht in die Top Ten geschafft. "Jetzt wird’s Zeit, dass ich hier auch in der Abfahrt ganz vorne mitfahre", meinte er.
Während der 24-Jährige vor einer Woche ins Schneetraining zurückkehren konnte, haben seine Kollegen schon einige Kilometer mehr in den Beinen. Allerdings verlief die Vorbereitung aufgrund der schwierigen Schneebedingungen nicht so ganz nach Wunsch. "Wir haben nie wirklich Abfahrtskurven simulieren können, das ist natürlich fürs Abstimmen des Material-Setups nicht ideal", erklärte Romed Baumann. "Im Großen und Ganzen sind wir nicht so schlecht aufgestellt", meinte auch Max Franz. Chancen rechnet sich auch Kitzbühel-Champion Hannes Reichelt aus. Nach der Abfahrt folgt am Sonntag (19 Uhr MEZ/ ORFeins) ein Super G. Auch hier ist der Ausgang völlig offen. Von den jüngsten sechs Speed-Rennen in Lake Louise hat Svindal gleich vier gewonnen, Vorjahressieger in der Abfahrt ist aber der Italiener Dominik Paris. Und: Es wird eisig. Laut Wetterbericht werden Temperaturen von minus 30 Grad Celsius erwartet.
Fenninger auf Rekordjagd
Warm anziehen müssen sich aber aber auch Österreichs Ski-Damen - insbesondere Anna Fenninger - in Aspen. Einen Monat nach ihrem Sieg beim Auftakt in Sölden könnte sie in den USA als erste Österreicherin mit sechs Riesentorlauf-Weltcuptriumphen in Folge Geschichte schreiben. Doch für das Rennen am Samstag (18 und 21 Uhr MEZ/live ORFeins) hat die Salzburgerin viele Konkurrentinnen, allen voran US-Jungstar Mikaela Shiffrin. Die 19-jährige Slalom-Weltmeisterin und Olympiasiegerin geht vier Wochen nach dem Ex-aequo-Erfolg mit Fenninger auf dem steilen Rennhang in Aspen mit Heimvorteil an den Start. Druck verspürt die Rekordjägerin aber keinen. "Ich bin auf das, was ich bisher geschafft habe, sehr stolz", meinte sie.