Beaver Creek/Lake Louise. Kjetil Jansrud fährt in den Speeddisziplinen der Konkurrenz weiter auf und davon. Nach dem Doppelschlag in Lake Louise gewann der norwegische Skirennläufer auch am Freitag die Abfahrt auf der WM-Strecke in Beaver Creek, er setzte sich 0,54 Sekunden vor dem Schweizer Beat Feuz und 0,56 vor dem US-Amerikaner Steven Nyman durch. Auf den Rängen sieben bis neun folgten - nach 40 gestarteten Läufern - Max Franz (0,91), Hannes Reichelt (1,10) und Matthias Mayer (1,14). Für Jansrud war es der sechste Weltcupsieg seiner Karriere.

35 Hundertstel fehlten Franz nach einem fordernden Ritt auf der "Raubvogelpiste" in Colorado auf das Podest, als einziger Österreicher hielt er seinen Rückstand auf Sieger Jansrud unter einer Sekunde. Dass er damit unmittelbar vor Hannes Reichelt (8.) und Olympiasieger Matthias Mayer (9.) auf einer der schwersten Piste der Welt, wo es in zwei Monaten um WM-Medaillen geht, bester Österreicher war, war dem Kärntner nur ein kleiner Trost.

Denn trotz seiner an sich guten Fahrt hatte sich der schon mit Nummer 14 fahrende Franz im Ziel sofort geärgert. "Weil mir klar war, dass die Besten noch kommen und sich das für das Stockerl kaum ausgeht. Das wäre aber das Ziel für heute gewesen", gab der Weißbriacher zu.

Vonn auf Platz 8


Olympiasiegerin Tina Maze hat am Freitag den ersten Sieg von Anna Fenninger in einer Weltcup-Abfahrt verhindert. Die 31-jährige Slowenin gewann das Speed-Auftaktrennen in Lake Louise 0,45 Sekunden vor der 25-jährigen Super-G-Olympiasiegerin aus Salzburg und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Dritte wurde die Liechtensteinerin Tina Weirather (+0,51 Sek.).

Zweitbeste Österreicherin war die 22-jährige Steirerin Cornelia Hütter, die als Fünfte um 16 Hundertstel am Podest vorbeifuhr. US-Skistar Lindsey Vonn (+0,85) landete beim Comeback nach überstandenem Kreuzbandriss auf Platz acht.

Für Tina Maze war es der insgesamt 25. Weltcup-Sieg, der vierte in der Abfahrt und der zweite in dieser Saison nach dem Slalom in Levi.

Hirscher im Super


Marcel Hirscher kehrt indes mit dem Super G am Samstag in Beaver Creek in den Weltcup zurück. Der Salzburger ist mit einem Sieg in Sölden und Platz zwei im Levi-Slalom perfekt in die WM-Saison gestartet, hat aber in den vergangenen drei Wochen ausschließlich trainiert, eineinhalb Wochen davon in Colorado.

Um sich auf den Super G einzustimmen und auch um sich auf die WM im kommenden Februar in Vail/Beaver Creek vorzubereiten, nahm er sogar am Abfahrtstraining teil. Denn es gilt, Weltcup-Punkte zu sammeln - im Vorjahr landete Hirscher immerhin auf Platz 16. Am Sonntag steigt dann das Duell mit Ted Ligety um die Riesentorlaufkrone von Beaver Creek.