Innsbruck. (rel/apa) Er war einer der erfolgreichsten ÖSV-Skispringer, Gesamtweltcupsieger, zweifacher Weltmeister und Sportler des Jahres 1987. Zudem kann Andreas Felder auf eine lange Karriere als Cheftrainer im Sprunglauf und in der nordischen Kombination zurückblicken. Allesamt doch beeindruckende Kennzahlen einer langen und erfolgreichen Karriere - einer Karriere, die am Freitag mit der Bestellung Felders zum Nachfolger von Heinz Kuttin als Cheftrainer des ÖSV-Skisprung-Teams ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Der 56-Jährige, der in den vergangenen Jahren für die ÖSV-Damen verantwortlich war, kehrt damit nach rund 20 Jahren zu seinen Wurzeln zurück. Bereits von 1992 bis 1997 war Felder bei den heimischen Skispringern als Trainer, ab 1995 als Cheftrainer engagiert gewesen, wobei er Andreas Goldberger zum dritten Gesamtweltcupsieg führte. Danach folgte ein längerer Ausflug zu den nordischen Kombinierern, wo der Tiroler drei Jahre lang die deutschen und von 2000 bis 2006 die ÖSV-Kombinierer coachte.

Felder zeigte sich über das Angebot für eine zweite Amtsperiode als Cheftrainer erfreut. "Das kam für mich überraschend, aber ich freue mich sehr auf diese Aufgabe", schrieb er am Freitag in einer Aussendung und ging in medias res: "Eines meiner Hauptziele ist es, ein Trainerteam aufzubauen, in dem - wie man so schön sagt - von ganz unten bis ganz oben alle an einem Strang ziehen." Als Kritik am Vorgängerteam wollte er das aber nicht verstanden wissen. Insgesamt sei in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet worden, betonte er. Österreich verfüge "über viele gute Athleten". Die Namen der neuen Co-Trainer stehen mit Florian Schabereiter und Florian Liegl bereits fest.

Erfahrung als Kriterium

Dass die Entscheidung zugunsten Felders ausging, argumentierten ÖSV-Sportdirektor Hans Pum und der neue sportliche Leiter für Sprunglauf und nordische Kombination, Mario Stecher, mit dessen Erfahrung und Routine. "Andreas Felder hat als Athlet und als Trainer jahrzehntelange Erfahrungen gesammelt und in beiden Bereichen große Erfolge gefeiert. Mit seiner Routine und seinen fachlichen Kenntnissen sind wir auch im Hinblick auf die Heim-WM (in Seefeld, Anm.), die natürlich auch Druck mit sich bringt, gut aufgestellt", sagte Stecher, der erst Anfang April Ernst Vettori als Sportchef abgelöst hatte. Pum wie auch Stecher erwarten sich von Felder neue und klare Impulse, um die derzeit schwächelnde ÖSV-Truppe auf die Siegerstraße zurückzuführen. Zu keinen personellen Änderungen wird es in der Nordischen Kombination kommen. Chefcoach bleibt hier Christoph Eugen, dessen Co-Trainer sind auch weiterhin Christoph Bieler und Jochen Strobl. Wer Felder bei den heimischen Skisprung-Damen (mit Daniela Iraschko-Strolz) nachfolgt, ist noch nicht entschieden.