Das Interesse an der Wahl zum EU-Parlament geht seit 1979 ständig zurück. Trotz der Ausweitung der Agenden der Institution sank die Wahlbeteiligung von 62 Prozent (1979) aus 43 Prozent (2009). Diesmal dürfte sie unter 40 Prozent liegen. In Österreich machten bei den letzten EU-Wahlen 45,97 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Recht Gebrauch.

2009 lagen Luxemburg und Belgien mit jeweils mehr als 90 Prozent Beteiligung an der Spitze, in beiden Ländern herrscht allerdings Wahlpflicht. Kroatien wählte seine Abgeordneten erstmals einige Wochen vor dem Beitritt am 1. Juli 2013, was gerade einmal 20,8 Prozent interessierte.
Dass die Wahlbeteiligung in den einzelnen Ländern stark variiert, hat Experten zufolge mehrere Gründe: In Ländern mit traditionell hohem Interesse an nationalen Wahlen ist auch die Beteiligung an der Europawahl relativ hoch. Zudem herrscht in mehreren Ländern Wahlpflicht, allerdings werden Nichtwähler nicht strafrechtlich verfolgt.
Wie eine Recherche im Web und in den sozialen Medien zeigt, wird das Problem der mangelnden Legitimation des Parlaments allerdings hauptsächlich von Experten gesehen. Die Twitteria und die Facebooker sind vorwiegend mit anderen Themen beschäftigt...