Nach den Wahlniederlagen für die SPÖ 2019 blickt jetzt alles auf das Burgenland. Dort verteidigt die SPÖ mit Hans-Peter Doskozil den Landeshauptmannsessel und die Vormachtstellung im Land. Seit 2015 besteht die anfangs auch SPÖ-intern bundesweit umstrittene rot-blaue Landesregierung. Die ÖVP wittert aber als bisher zweitstärkste Kraft Morgenluft.

Die SPÖ hat am Montag in Eisenstadt ihre finale Plakatwelle für die burgenländische Landtagswahl am 26. Jänner  präsentiert. Die zwei vorgestellten Sujets zeigen Spitzenkandidat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit dem Kampagnenmotto "Burgenland pur". Dazu kommen abwechselnd die Botschaften "Wer Dosko will, wählt Doskozil" und "Ihre Vorzugsstimme für den Landeshauptmann".

Die SPÖ steige mit dem Wahlkampfauftakt am Freitag in Oberwart eigentlich erst jetzt "richtig" in den Wahlkampf ein, sagte Landesgeschäftsführer Roland Fürst vor Journalisten. Die neuen Plakate gehören insgesamt zur dritten Welle.

Die SPÖ kandidiert dieses Mal als Liste Doskozil

"Wer Dosko will, wählt Doskozil" sei die Hauptbotschaft, so Fürst. Doskozil sei über die Parteigrenzen hinweg in der Bevölkerung beliebt und genieße im Burgenland "eine wirklich hohe" Anerkennung. Man lade deshalb alle Burgenländer ein, "die wollen, dass der Landeshauptmann auch nach dem 26. Jänner Hans Peter Doskozil heißt", auch die Liste Doskozil (die SPÖ kandidiert diesmal als "Liste Doskozil - SPÖ Burgenland", Anm.) zu wählen.

Man wolle auch jene einladen, "die mit der Sozialdemokratie jetzt gar nicht so viel am Hut haben, aber die den Landeshauptmann respektieren und ihm Anerkennung zollen", dem Landeshauptmann eine Vorzugsstimme zu geben. Vom Spitzenkandidaten sei man deshalb so überzeugt, "weil er die letzten eineinhalb Jahre bewiesen hat, dass er's kann", so Fürst.

Auch wenn vor allem ÖVP und Grüne betonen würden, dass es schon fix sei, dass es einen SPÖ-Landeshauptmann geben werde - "na so ist es nicht", sah der SPÖ-Landesgeschäftsführer eine andere Variante: "Die Möglichkeit, im Burgenland eine schwarz-grüne, vielleicht -pinke Regierung zu bilden, das ist etwas sehr Realistisches".

Über die Regierung werde sich die SPÖ erst nach dem Ergebnis den Kopf zerbrechen. Was die SPÖ Burgenland von der Bundespartei unterscheide: "Wir schließen keine andere Partei für mögliche Koalitionen aus", stellte Fürst klar.

"Wieder in positives Ergebnis für SPÖ zusammenbringen"

Mit Doskozil habe man "einen über das Burgenland hinaus strahlenden waschechten sozialdemokratischen Politiker". Man sei "selbstbewusst genug", es im Burgenland zu schaffen, "dass wir seit langem wieder einmal ein positives Ergebnis für die Sozialdemokratie zusammenbringen", stellte Fürst fest.

Nach dem Gesundheitszustand Doskozils im Hinblick auf dessen Stimme gefragt, meinte der Landesgeschäftsführer, Doskozil gehe es "immer besser". Der Landeshauptmann erhole sich nun ein paar Tage. Die schwierige Zeit nach der Operation habe er "wunderbar gemeistert. Ich bin davon überzeugt, dass er das Finale auch super erreichen wird.

Die Landes-ÖVP setzt auf mehr Türkis im Burgenland

Die ÖVP Burgenland setzt bei ihren am Montag präsentierten Wahlplakaten auf den Slogan "Mehr Türkis fürs Burgenland. Gemeinsam stärker werden". Neben Spitzenkandidat und Landesparteiobmann Thomas Steiner sowie den 75 Kandidaten steht bei der Kampagne auch Bundesparteiobmann Sebastian Kurz im Mittelpunkt. Er wird auf zahlreichen Plakaten zu sehen sein, betonte Steiner bei einer Pressekonferenz.

Konkret wolle die ÖVP drei Kernbotschaften vermitteln: Es gehe um "die Personen, die Themen und die Neue Volkspartei", sagte Steiner. Auf den Plakaten sollen deshalb alle 75 Kandidaten, die dem "Team Burgenland" angehören, vorgestellt werden. Thematisch setze man vor allem auf "Sicherheit im Gesundheits- und im Pflegebereich", Mobilität und öffentlichen Verkehr sowie Infrastruktur. Zu lesen ist auf den Plakaten unter anderem "Mehr Türkis heißt: Mehr Verantwortung fürs Land" und "Mehr Türkis heißt: Neue Verbindungen schaffen".

Mit Kurz wolle man verdeutlichen, dass "diese Politik, die er macht, auch für das Burgenland der richtige Weg ist", betonte Steiner. Durch die ÖVP werde "die Politik von Sebastian Kurz ins Burgenland getragen", ergänzte Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. Außerdem wolle man zum Ausdruck bringen, dass die Volkspartei eine "wirklich geeinte Partei vom Bundesparteiobmann bis zur Gemeindepartei" sei.

Volkspartei will "kurzen und sparsamen Wahlkampf"

Die ÖVP habe sich zu einem "sparsamen und kurzen Wahlkampf" entschlossen, meinte Steiner. Vor Weihnachten habe man deshalb die Menschen "mit dem Wahlkampf in Ruhe gelassen" und "subtile Wahlwerbung" unter anderem mit Geschenkpapier und Hauben betrieben, sagte Wolf. In dieser Woche sollen nun die Plakate aufgestellt werden.

Es werde 80 Großflächenplakate sowie kleinere Plakate, die durch die Kandidaten selbst aufgestellt werden, geben. "Wir haben den Kandidaten auch Autofolierungen angeboten, mit denen ihre Privatautos beklebt wurden", sagte Wolf. Außerdem gebe es 16 Bogenplakate mit den Bezirksspitzenkandidaten, Banner mit den einzelnen Kandidaten, Schaufensterplakate mit Ortsparteiobleuten, Bürgermeistern und Vizebürgermeistern sowie reine Text-Plakate. (apa)