Eisenstadt. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) will weitere fünf Jahre Regierungsverantwortung übernehmen. Die Anzeichen deuten auf eine Fortführung von Rot-Schwarz hin. Beide werden aber ein paar Prozentpunkte gegenüber dem Ergebnis von 2010 verlieren. Die SPÖ steht laut Umfragen bei 44, die ÖVP bei 31 Prozent. Die Zweidrittelmehrheit bliebe bei diesem Ergebnis erhalten und die Regierung könnte verfassungsrechtliche Beschlüsse weiter selbst durchbringen.
Nachdem der Proporz abgeschafft wurde, wird es laut Niessl diesmal aber Koalitionsgespräche geben. Die SPÖ wolle mit allen Parteien sprechen. Präferenzen nannte Niessl noch nicht, zeigte sich aber über den "großen Vorteil" erfreut, dass man vermutlich nur einen Partner brauchen werde. Rot-Blau soll laut Experten eine Drohgebärde sein.

Die Grünen und die Freiheitlichen werden im Burgenland leicht zulegen. Die Freiheitlichen bedienten wieder vor allem ihre Kernwählerschichten, wobei ihnen die SPÖ diesmal etwa in Fragen der Sicherheit und der Ausländerbeschäftigung heftig Konkurrenz machte.
In den Landtag wollen auch die Neos erstmalig einziehen. Laut Umfragen stehen sie derzeit bei drei Prozent und würden damit den Einzug verfehlen. Im Burgenland gibt es nämlich eine Vier-Prozent-Hürde für die Landtagsstube. Die wird auch für die Christliche Partei Österreichs eine Hürde werden. Die Liste Burgenland wiederum kämpft um den Verbleib im Landtag. 2010 erreichte sie mit vier Prozent den Einzug. Derzeit liegt sie in den Umfragen allerdings bei drei Prozent - zu wenig für den Einzug.
Am Sonntag werden 36 Landtagsabgeordnete für fünf Jahre gewählt. 250.600 Personen sind im Burgenland wahlberechtigt. Wahlschluss ist um 16 Uhr. Das Endergebnis der burgenländischen Landtagswahl wird gegen 20 Uhr vorliegen.