Fünf Prozent. Um diesen Anteil der Stimmen müssen Grüne und Neos kämpfen, wenn sie nach der Wahl am 5. März (wieder) in den Kärntner Landtag einziehen wollen. Kärnten ist aktuell das einzige Bundesland ohne grüne Sitze im Landtag. Nur 3,1 Prozent der Stimmen konnten die Grünen bei der Wahl vor fünf Jahren verbuchen, nach internen Querelen um die Erstellung der Kandidatenlisten inklusive Abspaltung der Liste F.A.I.R. 2013 hatte die Welt für die Kärntner Grünen noch ganz anders ausgesehen: 12,1 Prozent der Stimmen bescherten der Öko-Partei fünf Mandate im Landtag.
Um Stimmen wollen die Grünen heuer vor allem online kämpfen. "Wir haben einen starken Social Media-Fokus", sagte Landesgeschäftsführer Stefan Samonig. Eine "große, reichweitenstarke" Online-Kampagne wird auf Facebook, Instagram und TikTok gefahren. Physisch unterwegs sein werden die grünen Wahlkampfunterstützer mit gebrandeten Lastenfahrrädern in Klagenfurt und Villach, außerhalb der beiden Städte setzt man auf E-Carsharing.
Bundespartei leiht Geld für Wahlkampfkosten
Zusätzlich sind Veranstaltungen wie ein Markt für Secondhand-Mode und eine Lesung der steirischen Landtagsabgeordneten Sandra Krautwaschl geplant. Abgeschlossen wird der grüne Wahlkampf am 3. März mit einer Pressekonferenz und grüner Unterstützung aus der Bundesregierung. Ministerin Leonore Gewessler wird dabei sein, im Anschluss geht es zum Klimastreik in Klagenfurt. Am Tag vor der Wahl sind noch Innenstadtbesuche mit Ministerin Alma Zadic und Vizekanzler Werner Kogler in Klagenfurt, Villach und weiteren Bezirksstädten geplant.
Die Wahlkampfkosten-Obergrenze werde dabei "auf alle Fälle" eingehalten werden. Die 450.000 Euro, die die Grünen für ihren Wahlkampf ausgeben wollen, leiht die Bundespartei der Landesorganisation. Gelingt der Einzug in den Landtag, werde man die Summe zurückzahlen, ansonsten werden die Schulden erlassen, erklärte Samonig gegenüber der APA.

Neos-Spitzenkandidat Janos Juvan bekam beim Wahlkampfauftakt Unterstützung von Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger.
- © apa / Gert EggenbergerNeos setzen auf das Thema "Leistung"
Die Neos sind mittlerweile in sieben von neun Landtagen vertreten – ein Einzug in Kärnten wäre allerdings eine Premiere. Diesen verpassten sie 2018 mit 2,1 Prozent der Stimmen noch deutlicher als die Grünen.
Im Wahlkampf wollen sie nun vor allem auf das Thema "Leistung" setzen, sowohl bei Plakat-Slogans als auch im Straßenwahlkampf und auf Social Media. Dabei setzen die Pinken besonders auf die Foto- und Videoplattform Instagram.
Besonders wichtig sei ihm aber persönlicher Kontakt, erklärte Spitzenkandidat Janos Juvan gegenüber der APA. Bei Hausbesuchen führe er um die 100 Gespräche pro Tag. Bei Frühaktionen stehen außerdem Neos-Kandidaten an großen Straßenkreuzungen und Bahnhöfen und verteilen Jausenpakete an Pendler: "Unser symbolischer Dank mit der Botschaft: Danke, dass du auch heute deine Leistung bringst", so der Spitzenkandidat. (vis/apa)