Wahlprogramme sollten verständlich formuliert sein, so dass sie auch Menschen mit Lern- und Leseschwäche oder geringer Bildung lesen können. Das fordert eine Gruppe von oberösterreichischen Sozialkonsulenten im Vorfeld der im Herbst anstehenden Landtags- und Kommunalwahlen. Die Initiatoren der Aktion "einfache Wahlprogramme" argumentieren u.a. mit dem Sora-Demokratie-Monitor, wonach 41 Prozent des einkommensschwächsten Drittels der Bevölkerung auf sein Wahlrecht verzichte.
"Einfache Wahlprogramme"
17,1 Prozent der 16- bis 65-Jährigen - das sind bundesweit fast eine Million Menschen - verfügen nur über niedrige Lesekompetenz. Man müsse aber versuchen, auch sie zu erreichen, so die Forderung. Politische Programme sollten so gestaltet sein, dass sie von allen verstanden werden. Auf Initiative der Sozialkonsulenten und -konsulentinnen hat das Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen die Wahlprogramme für die oberösterreichische Landtagswahl 2015 wissenschaftlich analysiert. Ergebnis: Fremdwörter, Fachausdrücke, komplizierter Satzbau und Layout machen es Menschen mit Sprachniveau B1 schwer. (apa)