Der amtierende Bundespräsident und ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen hat schon im Präsidentschaftswahlkampf 2016 versucht, damit Stimmen zu gewinnen - offensichtlich erfolgreich. Vor der oberösterreichischen Landtagswahl am 26. September setzen jetzt auch die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Stefan Kaineder ganz bewusst auf "Heimat", um die Landsleute mittels Wahlplakaten damit anzusprechen und ein möglichst gutes bei Ergebnis bei der Wahl zu erzielen.

Am Donnerstag wurden vor dem Linzer Schloss die neuen Sujets für die zweite Plakatwelle der Grünen präsentiert. Der Heimat-Begriff wurde lange Zeit bei den Grünen reserviert gesehen. Er wolle den Heimat-Begriff "sicher nicht den Rechten überlassen", stellte Kaineder klar. Für ihn sei Heimat jedoch kein "Herkunftsnachweis", sondern "ein Lebensgefühl".

Die Grünen sind in Oberösterreich mit dem Landesratssitz für Kaineder und gut zehn Prozent der Stimmen vierte Kraft im Landtag nach ÖVP, FPÖ und SPÖ. Mit den neuen Plakaten tritt die Ökopartei vor der Landtagswahl nun in direkte Konkurrenz zu den Freiheitlichen, die im Hinblick auf die Sicherheit ebenfalls die "Heimat schützen" wollen.

Verknüpft mit dem Schwerpunkt Klimaschutz

Damit dieses Lebensgefühl in Oberösterreich weiterhin positiv bleibe, gelte es "zu schützen und zu bewahren" - durch Klima- und Umweltschutz. So stehe dieses "dringlichste Thema" auch bei den neuen drei Sujets, die ab Montag landesweit affichiert werden, im Zentrum, meinte die grüne Landesgeschäftsführerin Ursula Roschger. Gegen den sorglosen Umgang mit der Natur steht "Bio oder Gift", die Biene auf dem Plakat "Heimat mit dir" sei nicht nur "Symbol für Fleiß und Zusammengehörigkeit" sondern auch für die Zerbrechlichkeit der Natur, sagte Landesrat Kaineder. Das "logische Duo Kaineder und Klimaschutz", so Roschger, mit dem Konterfei des Spitzenkandidaten ist das dritte Sujet.

Erklärter Gegner für die Grünen in Oberösterreich ist die einzige schwarz-blaue Koalition auf Landesebene seit 2015. Insgesamt treten bei der Landtagswahl am 26. September elf Parteien an, acht davon landesweit in Oberösterreich. (red./apa)