Der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache wird mit ziemlicher Sicherheit nicht in den Wiener Gemeinderat einziehen. Laut den aktuellen Hochrechnungen ist er mit seiner neuen Partei, dem Team HC Strache, an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Allerdings könnte er Bezirksrat werden, falls er dies möchte. Denn die Partei wird wohl in einigen Bezirksparlamenten vertreten sein.
Noch gibt es keine Mandatszuteilungen, da auch die Auszählung der Briefwahlstimmen noch nicht abgeschlossen ist. Die Mandatsverteilung wird erst dann errechnet, wobei Faktoren wie die Anzahl der Wahlberechtigten und die Wahlbeteiligung berücksichtigt werden. Eine Eintrittshürde wie auf Gemeindeebene gibt es für die Bezirke aber jedenfalls nicht.
Entscheidung noch nicht gefallen
Somit ist noch nicht genau vorherzusagen, in welchen Bezirksvertretungen die HC-Partei sitzen wird. Allerdings, so ist im Rathaus zu vernehmen, wird die Partei in Bezirken, wo man um die fünf Prozent erringen konnte, wohl jedenfalls mit dabei sein. Das ist laut ORF-SORA-Hochrechnung etwa in Favoriten, der Donaustadt oder auch in Floridsdorf der Fall. Strache wird dann auswählen können: Er hat nämlich in allen 23 Bezirken kandidiert.
Eine Entscheidung ist in der Partei aber noch nicht gefallen. "Wir haben da noch gar nichts beratschlagt", sagte der Generalsekretär des Teams, Christian Höbart, am Montag auf APA-Anfrage. Man wisse noch nicht, wo es wie viele Mandate geben werde. Erst wenn dies bekannt sei, werde man entsprechende Entscheidungen treffen. Auch sei noch unklar, in welchen Bezirksvertretungen man nur über einzelne Bezirksräte verfügen werde und wo man auf Klubstärke komme, gab Höbart zu bedenken.16 von 23 Bezirken sind möglich
Das Team Strache wird, wie am Montagnachmittag bekanntgegeben wurde, voraussichtlich in 16 der 23 Bezirksvertretungen je ein bis drei Mandate (insgesamt 29) erhalten. Sollte Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache also tatsächlich Bezirksrat werden wollen, könnte er dies in einem dieser 16 Bezirke - darunter auch sein Heimatbezirk Landstraße - tun. Kein Mandat auf Bezirksebenedürfte sich hingegen in den Bezirken 4 bis 9 und 18 ausgehen.
Auch andere kleine Listen, die es wienweit probiert haben und auf Gemeinderats- und Landtagsebene nicht reüssieren konnten, werden in Bezirksvertretungen einziehen. Das KPÖ-Bündnis LINKS etwa erkämpfte ebenfalls in 16 Bezirken - anders als Strache vor allem im innerstädtischen Bereich - je ein bis zwei Mandate (insgesamt 18). BIER kommt laut Prognose in zwölf Bezirken auf je ein Mandat, die Partei SÖZ rund um Ex-Pilz-Abgeordnete Martha Bißmann kann sieben Abgeordnete in sechs Bezirksparlamente entsenden. (apa)