Die Sehnsucht nach Sicherheit in einer unsicheren und dynamischen Welt kennzeichnet das Milieu der Globalisierungskritischen Stadtbevölkerung. Anders als die „Traditionellen Sozialen“ leben sie überwiegend in größeren Städten und ist der Rückzug auf eine überschaubare ländliche Welt für sie keine Option. Umso mehr schätzen sie Ordnung, Autoritäten, Strenge und Disziplin. Auch den Sozialstaat und soziale Sicherung sehen sie klar positiv – während sie der globalen Wirtschaft der Macht der Konzerne kritisch gegenüberstehen.

In der sozialen Schichtung sieht dieses Milieu in der (unteren) Mittelschicht oder darunter. Ihre Ausstattung mit finanziellen und Bildungs-Ressourcen ist unterdurchschnittlich. Rund drei Viertel haben keine Matura oder höhere Ausbildung abgeschlossen. Im Vergleich zu den Urban Weltoffenen sind sie deutlich älter, SchülerInnen und Studierende finden sich kaum in diesem Milieu. Insbesondere in Wien fällt auf, dass kaum Zuwander/innen der ersten oder zweiten Generation vertreten sind.

Parteipolitisch ist die globalisierungskritische Stadtbevölkerung unterschiedlich verortet: An SPÖ und FPÖ schätzen sie die soziale Orientierung, an ÖVP und FPÖ die gesellschaftspolitische Strenge, einige fühlen sich globalisierungskritischen grünen Positionen nahe. Überdurchschnittlich viele Menschen in diesem Milieu sind aber von der Politik generel l enttäuscht und gehen nicht mehr regelmäßig wählen gehen.