„Jeder ist seines Glückes Schmied“, könnte das Motto dieses Milieus lauten. Umverteilung und Sozialstaat sind für sie Reizworte. Traditionelle Hierarchien sollen nicht durch staatliche Eingriffe untergraben werden. Dementsprechend kritischen sehen sie etwa Maßnahmen zur Veränderung der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau.

Soziodemographisch ist das Milieu der konservativen Individualisten überwiegend männlich. Die finanzielle Ausstattung der Haushalte ist leicht überdurchschnittlich. Sie arbeiten in gut abgesicherten Jobs, viele mit Lehre oder einer berufsbildenden Schulausbildung – deutlich weniger in wissensintensiven oder kreativen Berufen.

Von ihrer Persönlichkeit sind konservative Individualisten überdurchschnittlich belastbar und gewissenhaft sowie weniger offen, mitfühlend und kooperativ. Gefühle von Stress, emotionaler Belastung oder Überforderung kennen sie kaum. Anders als die Urban Weltoffenen suchen sie aber auch nicht den Reiz der urbanen Vielfalt und des Neuen, sondern fühlen sich am Land deutlich wohler als in der Stadt.

Parteipolitisch verortet sich dieses Milieu sowohl wirtschafts- als auch gesellschaftspolitisch rechts der Mitte. Dementsprechend machen sie einen großen Teil des schwarz-blauen Wechselwählerpotentials der letzten Jahrzehnte aus und sehen die Veränderungen der ÖVP unter Sebastian Kurz überwiegend positiv. SPÖ und Grüne sind für die Mehrheit (auch in Wien) nicht wählbar.