Mit einer Ausnahme: den Grünen. Selbst wenn die Grünen nicht Teil der kommenden Regierung sein sollten, müsste sich diese mit dem Thema Klimawandel intensiv auseinandersetzen. Zwar nicht nur wegen des grünen Comebacks, sondern auch aus einer Notwendigkeit heraus. Doch sollten die Grünen ihr bestes Ergebnis einfahren, wäre der Druck auf die nächste Regierung bei diesem Thema sicher ein anderer.
Bei zwei anderen Parteien gibt es mehr Fragezeichen. Vor einigen Wochen noch hätte eine Stärkung der FPÖ wohl tatsächlich die Chance auf Türkis-Blau erhöht. Kurz hätte es dann leichter argumentieren können. Das ist jetzt anders. Auch wenn die FPÖ deutlich über 20 Prozent kommen sollte, würde das die Chance auf Türkis-Blau nicht automatisch erhöhen. Und es ist auch unklar, wer sich dadurch gestärkt fühlen könnte. Hofer? Kickl? Oder sogar Strache?
Die zweite Partei mit Fragezeichen sind die Neos. Die Pinken sind zwar eine kleine Partei, aber eine mit gestalterischem Anspruch. Die Neos wollen regieren. Und auch ihre Wähler wollten das stets. Und zwar anders als Rot und Schwarz seit Jahrzehnten regieren. Doch gerade in dieser Legislaturperiode haben sich die Neos als Oppositionskraft hervorgetan, als Kontrollpartei, als Transparenzpartei. Daher gäbe es auch bei den Neos ein Fragezeichen: Will die Wählerschaft ihr Mitwirken in einer Regierung oder stärkt man die Neos in ihrer Oppositionsrolle?