Bei den bundesweit antretenden Kandidaten hat ÖVP-Obmann Sebastian Kurz - wie schon 2017 - bei dieser Nationalratswahl abermals mit 129.532 bei weitem die meisten Vorzugsstimmen erhalten. Laut dem am Freitag veröffentlichten Zwischenstand in sieben Ländern - Wien und das Burgenland fehlten noch - folgte dahinter der künftige FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl mit 58.158 Vorzugsstimmen. Das ist insofern bemerkenswert, weil der ehemalige freiheitliche Innenminister damit deutlich vor dem FPÖ-Spitzenkandidaten und FPÖ-Obmann Norbert Hofer mit 23.620 Vorzugsstimmen liegt.
Die endgültige Bilanz veröffentlicht das Innenministerium erst am 16. Oktober nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde. Nach APA-Angaben hat ÖVP-Obmann Kurz fast die Hälfte seiner Vorzugsstimmen , nämlich 61.339, allein in Niederösterreich erhalten. Dahinter kommen Tirol (19.605) und Oberösterreich (14.199). Da er allein mit den bisher erreichten 129.532 die Hürde von sieben Prozent der auf seine Partei entfallenden Stimmen übersprungen hat, wäre Kurz vorgereiht worden. Da ist aber für den Listenersten ohnehin nicht notwendig.
Bei den Freiheitlichen hat Kickl in den bisher ausgewerteten sieben Bundesländern den meisten Zuspruch in Niederösterreich mit 17.838 Vorzugsstimmen erhalten, dahinter folgt Oberösterreich (11.535). Er liegt deutlich vor FPÖ-Chef Hofer, der in Niederösterreich 7901 Vorzugsstimmen bekam und in Oberösterreich rund ein Viertel des Zuspruches von Kickl (3.074) erntete.
Kickl erreichte mehr Vorzugsstimmen als Strache 2017
Hofer hatte sich aber bereits am Donnerstag beklagt, dass eine erkleckliche Anzahl seiner Vorzugsstimmen ungültig seien, weil es auf der freiheitlichen Bundesliste noch einen Kandidaten mit dem selben Familiennamen gibt. Stimmzetteln, die lediglich "Hofer" als Vorzugsstimme auswiesen, seien somit als ungültig gewertet worden, so die Kritik. Interessant ist, dass Kickl sogar ohne Wien und Burgenland bei dieser Wahl mehr Vorzugssstimmen bekommen hat als Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache bei der Wahl 2017. Strache holte damals 41.479 Vorzugsstimmen.
7390 Vorzugsstimmen für SPÖ-Bewerber auf Platz 134
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kommt in den sieben Ländern insgesamt auf 12.911 Vorzugsstimmen. Die meisten davon, nämlich 4830, holte sie in Niederösterreich. Überraschend ist bei der SPÖ aber, dass der bundesweit unbekannte Salzburger SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete, der auf Platz 134 der Bundesliste kandidierte, bisher insgesamt immerhin 7390 Stimmen einheimste. In den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich und Tirol überholte er sogar die SPÖ-Chefin.
Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler hat in den sieben Ländern insgesamt 16.086 Vorzugsstimmen gesammelt. Neben Niederösterreich (4000) kamen die meisten aus Koglers Heimatbundesland, der Steiermark (4033). Bei den Spitzenkandidaten brachte es Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger auf 8576 Vorzugsstimmen. Jetzt-Spitzenkandidat Peter Pilz erhielt 2652 Vorzugsstimmen. (apa).