Wien. Ex-ORF-Chefin Monika Lindner zieht ihre Kandidatur für das Team Stronach zurück. Dies erklärte Lindner Donnerstagnachmittag. Als Grund für den Rückzug gab Lindner Aussagen von Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar an, wonach sie als "Speerspitze" gegen das System ORF, Raiffeisen und Pröll eingesetzt werden soll.

"In der gestrigen Aussage des Klubobmanns Lugar, die in keiner Weise abgesprochen war, hat sich gezeigt, dass die Erwartungshaltung zumindest von einem Teil des Teams Stronach mit meinen Intentionen, warum ich der Einladung von Frank Stronach in sein Team gefolgt bin, nicht deckt", so Lindner. "Ich kann daher ein Mandant, sollte es dazu kommen, unter diesen Voraussetzungen nicht annehmen. Ich bedaure die Entwicklung, respektiere Frank Stronach und sein politisches Engagement und wünsche ihm trotz allem einen erfolgreichen Wahlkampf."

Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz erklärt, Lindner solle als "Speerspitze" eingesetzt werden. Sie stehe für das System ORF, für das System Raiffeisen und das System Erwin Pröll. Von ihrem Wissen als Insiderin in diesen Bereichen wolle das Team Stronach profitieren, erklärte Lugar. Das sei ein Schritt, das System besser zu verstehen, um es dann verändern zu können.

Lindner wurde auf den aussichtsreichen Platz 3 der Bundesliste gesetzt. Mit ihrem Ausscheiden steigen die Chancen der nächstgereihten auf ein Mandat - das sind der Wirtschaftsanwalt Georg Vetter, der Abgeordnete Christoph Hagen, der Arzt Marcus Franz und die Ex-Miss-World Ulla Weigerstorfer.