Die meisten Vorzugsstimmen bei der Nationalratswahl konnte Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz für sich verzeichnen. Mit insgesamt 35.700 Stimmen distanzierte der Politiker H.C. Strache (29.000) und Michael Spindelegger (25.000). Bundeskanzler Werner Faymann erreichte 21.000 Stimmen, Grünen-Chefin Eva Glawischnig kam auf 19.000. Bei der diesjährigen Wahl konnten die Wählerinnen und Wähler erstmals Vorzugsstimmen auf allen drei Ebenen vergeben. Hunderttauschende WählerInnen machten von ihrem Recht dann auch gebrauch.
Mikl-Leitner Vorzugsstimmensiegerin auf Landesliste in NÖ
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat bei der Nationalratswahl mit 7.809 die meisten Vorzugsstimmen auf der Landesliste in Niederösterreich geholt. Auf Platz zwei folgte Parteikollege Hermann Schultes (2.896). Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) landete mit 2.777 Stimmen auf Rang drei.
Eva-Maria Himmelbauer (ÖVP), die in den Regionalwahlkreisen schon die zweitmeisten Stimmen geholt hatte, erreichte auf der Landesliste noch einmal 805 - gleich viele wie FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz. Auf die Ränge sechs bis zehn schafften es Barbara Rosenkranz (FPÖ) mit 750, Johannes Schmuckenschlager (ÖVP) mit 387, Bettina Rausch (ÖVP) mit 384, Boris Ginner (Landesvorsitzender Sozialistische Jugend) mit 355 und Dorothea Schittenhelm (ÖVP) mit 350.
Von Vorreihungen waren alle, auch die Spitzenkandidaten, weit entfernt. Dafür wären zehn Prozent der Parteistimmen nötig gewesen - bei der ÖVP also mehr als 30.000, bei der SPÖ an die 30.000 Vorzugsstimmen.
VP-Kandidat Sieber Vorarlberger Vorzugsstimmensieger
In Vorarlberg konnte Norbert Sieber, ÖVP-Spitzenkandidat im Wahlkreis Vorarlberg-Nord, mit Abstand am meisten Vorzugsstimmen für sich verbuchen. Der Landwirt erreichte insgesamt 5.996 Vorzugsstimmen (5.500 im Wahlkreis, 496 auf der Landesliste). Auf Platz zwei lag NEOS-Gründer Matthias Strolz mit 5.114 Vorzugsstimmen (4.368 und 746), gefolgt vom Grünen-Landesspitzenkandidaten und Bildungssprecher Harald Walser mit 4.531 Nennungen (3.394 und 1.137). Wesentliche Änderungen ergaben sich durch die Vorzugsstimmen nicht - eine Umreihung in der FPÖ auf Wahlkreisebene hat keine Folgen, weil sie dort kein Mandat erreichte.
FPÖ-Landesobmann Dieter Egger schaffte es mit 3.702 Vorzugsstimmen im Wahlkreis Nord, von Platz 12 auf Platz 1 vorgereiht zu werden - und damit vor den Landes- und Wahlkreisspitzenkandidaten Bernhard Themessl, der nur 1.357 Vorzugsstimmen bekam. Aber die FPÖ machte in Vorarlberg kein Direktmandate. Themessl schnitt parteiintern insgesamt nicht gut ab: Auch in der Gesamtsumme lag Egger mit 4.112 (3.702 im Wahlkreis, 410 Landesliste) Vorzugsstimmen weit vor dem Vorarlberger Spitzenkandidaten mit 1.541 (1.357 und 184). Themessl erreichte damit auch weniger als der Spitzenkandidat im Wahlkreis Vorarlberg-Süd, Christof Bitschi, dem 1.941 (1.806 und 135) Wähler den Vorzug gaben.
In der ÖVP musste sich Nationalrats-Klubobmann Karlheinz Kopf - der Spitzenkandidat im Lande war - mit weniger Vorzugsstimmen zufriedengeben als Sieber, der auf der Landesliste an vierter Stelle kandidierte. Kopf erzielte 4.475 Vorzugsstimmen (3.756 und 719) und belegte damit landesweit Platz vier.
Stark präsentierte sich mit 3.645 Vorzugsstimmen NEOS-Landeslistenzweiter Gerald Loacker, der das eine Vorarlberger Mandat der NEOS auch bekommt, weil Strolz über die Bundesliste einzieht. Etwas abgeschlagen waren dagegen SPÖ-Spitzenkandidat und Bildungssprecher Elmar Mayer mit gesamt 2.520 (2.069 und 451) Vorzugsstimmen und Team Stronach-Landesobmann Christoph Hagen mit 1.131 Nennungen (1.011 und 120).
Die Auszählung der Wahlkarten brachte für die Grünen gegenüber dem vorläufigen Vorarlberger Endergebnis einen Zugewinn von 15,8 auf 17,0 Prozent, was fast dem Ergebnis von 2008 entspricht (17,2). Die FPÖ verlor dagegen einen Prozentpunkt und kam im Endergebnis auf 20,2 Prozent. Bei den übrigen Parteien waren die Verschiebungen minimal. Die Wahlbeteiligung brach auf 65,9 Prozent ein - die niedrigste österreichweit.
Berlakovich mit meisten Vorzugsstimmen im Burgenland
Im Burgenland hat die Auszählung der Vorzugsstimmen bei den gewählten Mandataren keine Veränderung ergeben. Auf Landesebene hat Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (ÖVP) die meisten Vorzugsstimmen erreicht. Für den Mittelburgenländer votierten 5.433 Wähler, gab die Landeswahlbehörde am Freitag bekannt. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos gaben 2.602 Bürger den Vorzug.
FPÖ-Vizebundesparteiobmann Norbert Hofer, der als Spitzenkandidat antrat, erhielt landesweit von 531 Bürgern Vorzugsstimmen. Für die bei den Grünen erstgereihte Umweltsprecherin Christiane Brunner stimmten 369 Burgenländer.
Auch an der Mandatsverteilung hat sich im Burgenland nichts mehr geändert. ÖVP und Freiheitliche verfügen über je ein Landeslistenmandat. Die SPÖ hat ihre zwei Direktmandate in den Regionalwahlkreisen behaupten können.
Bei den Vorzugsstimmen in den Wahlkreisen haben die SP-Spitzenkandidaten ihren ersten Platz verteidigt: Im Nordburgenland (Wahlkreis 1A) schnitt Abg. Erwin Preiner mit 6.175 Stimmen am besten ab. Im Mittel- und Südburgenland (Wahlkreis 1B) blieb Darabos mit 7.332 Vorzugsstimmen an der Spitze.
Töchterle landesweiter Vorzugsstimmen-Sieger in Tirol
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) ist aus der Nationalratswahl in Tirol als landesweiter Vorzugsstimmensieger hervorgegangen. Der Spitzenkandidat der Tiroler ÖVP erreichte über die Landesliste 4.463 Vorzugsstimmen. Auf Platz zwei rangierte der grüne Spitzenkandidat Georg Willi mit 2.128 Stimmen. Die SPÖ-Frontfrau und langjährige Abgeordnete Gisela Wurm kam über die Landesliste auf 393 Vorzugsstimmen. Vorreihungen haben die Vorzugsstimmen - trotz etwas verringerter Hürde - in Tirol keine bewirkt.
Auf den früheren FPÖ-Landesparteichef Gerald Hauser, der auf Platz zwei der Landesliste kandidierte, entfielen 702 Stimmen. Er erreichte damit auf Landesebene mehr Stimmen als der Spitzenkandidat der Freiheitlichen in Tirol, Peter Wurm, der auf 511 kam. Für eine Vorreihung war das zwar weit zu wenig (fast das zehnfache wäre nötig gewesen), aber Hauser wird dennoch das eine blaue Landesmandat bekommen - weil Wurm das Wahlkreismandat annimmt.
In seinem Regionalwahlkreis Innsbruck-Land räumte Wurm 5.070 Vorzugsstimmen ab und war damit im Ranking auf Platz drei zu finden. Vorzugsstimmenkaiser auf Regionalwahlkreis-Ebene wurde der ÖVP-Abg. Hermann Gahr, der in Innsbruck-Land auf 9.711 Stimmen kam. Hinter Gahr rangierte sein Nationalrats- und Parteikollege Josef Lettenbichler, an den im Wahlkreis Unterland 6.473 Bürger ihre Vorzugsstimme vergaben.
Im Oberland schaffte die Tiroler ÖVP das Direktmandat, die dortige Kandidatin Elisabeth Pfurtscheller erreichte 4.692 Vorzugsstimmen. Sie verwies damit Grünen-Spitzenkandidat Willi im Wahlkreis-Ranking knapp auf den fünften Platz - Willi kam in Innsbruck-Stadt auf 4.679 Stimmen.