Innsbruck/Wien. Für die designierte Grünen-Bundessprecherin und Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe wäre ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka ein No-Go für eine Zusammenarbeit mit der Volkspartei nach der Nationalratswahl am 15. Oktober. "Mit ihm kann ich mir das nicht vorstellen", sagte sie in einem APA-Interview: "Es gibt aber Teile der ÖVP, mit denen ich gut kann." Man müsse abwarten, welchem Flügel sich der designierte ÖVP-Chef Sebastian Kurz zuwenden wird. "Auch mit anderen Parteien gibt es Schnittmengen, bis auf die FPÖ", sagt Felipe. Es werde darum gehen, "dass wir keine Rechtspopulisten in der Regierung haben. Und ich sage bewusst Rechtspopulisten und meine damit nicht nur die FPÖ."
Dass die Grünen in Integrationsfragen zu dogmatisch seien, wies sie zurück. Die Grünen würden in jenen Ländern, in denen sie in der Regierung sind, beweisen, wie pragmatisch sie damit umgehen. Die Kritik des ehemaligen grünen Bundesrats Efgani Dönmez, dass die Ökopartei zu einer Sekte mutiert sei, könne sie nicht nachvollziehen. Dass er angekündigt hat, die Grünen zu verlassen, sei nicht überraschend. Es habe viele Ereignisse gegeben, die gezeigt hätten, dass er nicht mit grünen Werten leben könne.
Felipe bezeichnete den Abgeordneten Peter Pilz als einen erfahrenen Teil der grünen Truppe. Sie schätze seine Arbeit sehr, insbesondere jene im Eurofighter-U-Ausschuss. Eine Wahlempfehlung für Pilz für den Bundeskongress am 25. Juni wolle sie nicht abgeben. Sie glaube aber, dass es für ihn nicht schwierig sein werde, wieder im Team zu sein.