Peking. (wu) Das Schweigen in den chinesischen Medien über den tödlichen Zwischenfall auf dem Tiananmen-Platz in Peking ist auffallend laut. Nur äußerst zurückhaltend berichten sie über jenen Geländewagen, der am Montag in eine antike Steinbrücke vor der Verbotenen Stadt krachte und Feuer fing. Die drei Insassen des Fahrzeuges sowie zwei Touristen kamen ums Leben, weiters meldete die Polizei 40 verletzte Touristen und Sicherheitsbeamte. Mittlerweile gab sie zudem bekannt, dass sie nach zwei verdächtigen Uiguren aus der nordwestlichen Provinz Xinjiang suche. Außerdem sagte eine anonyme Quelle der Nachrichtenagentur Reuters: "Es sieht nach einer vorsätzlichen Selbstmordattacke aus."

Uiguren sind eine muslimische Minderheit in China, seit Jahren gibt es in den von ihnen bewohnten Gebieten immer wieder gewalttätige Proteste. Alim A. Seytoff, Präsident der Amerikanischen Uiguren-Vereinigung, beeilte sich daher, die Vorwürfe zurückzuweisen: "Die chinesische Regierung ist immer schnell damit, mit dem Finger auf uns zu zeigen." Allein im August hatte die chinesische Polizei 22 Uiguren bei einer "Anti-Terrorismus"-Aktion getötet.