Abuja. Mehr als 20 Bewaffnete in Armeeuniformen sollen am Samstag zwei Dörfer im Norden Nigerias angegriffen haben. Einem Zeitungsbericht zufolge hat  die islamistische Terrorgruppe Boko Haram dabei zahlreiche Menschen getötet. Betroffen waren die beiden Dörfer Koronginim und Ntsiha im Bundesstaat Borno, schrieb der "Osun Defender" am Sonntag in seiner Onlineausgabe.

Opfer hielten Angreifer für Soldaten und sind nicht geflüchtet
Die Dörfer befinden sich nahe Chibok, wo Boko Haram im April mehr als 200 Mädchen verschleppt hatte. Die Bewohner von Koronginim hätten die mit modernen Waffen ausgerüsteten Männer zunächst für Soldaten gehalten und seien deshalb nicht geflüchtet, zitierte das Blatt einen Augenzeugen. Doch dann hätten die Angreifer auch schon das Feuer eröffnet.

Erst am Dienstag hatten mutmaßliche Islamisten bei einem Bombenanschlag auf Fußballfans im Norden des Landes mindestens 14 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Dabei hatte ein Attentäter einen Sprengsatz nahe einer Gruppe von Menschen platziert, die in Damaturu in der Region Yobe das WM-Spiel Brasilien-Mexiko verfolgen wollten. Obwohl sich niemand zu der Tat bekannt hat, wird die Terrorgruppe Boko Haram hinter dem Anschlag vermutet.

Die Islamisten verüben seit 2009 immer wieder schwere Anschläge mit mittlerweile Tausenden Toten. Die Boko Haram lehnt jeden westlichen Lebensstil ab und hält Fußball für "unislamisch".