Washington. Die Einkaufstour eines westafrikanischen Präsidentensprösslings in den USA hat ein teures Ende genommen: Teodoro Obiang Nguema, Sohn des Staatschefs von Äquatorialguinea, habe der Pfändung von Gütern im Wert von mehr als 30 Millionen Dollar (23,74 Mio. Euro) zugestimmt, teilte das US-Justizministerium am Freitag (Ortszeit) mit.

Die Behörden werfen dem zweiten Vizepräsidenten des kleinen ölreichen Landes vor, durch Unterschlagung, Erpressung und Geldwäsche ein Vermögen in Höhe von 300 Millionen Dollar erlangt zu haben.

20 Millionen für guten Zweck

Obiang habe zugestimmt, seine Villa im kalifornischen Malibu, einen Ferrari sowie Michael-Jackson-Sammlerstücke an die Justiz zu übergeben, hieß es in der Mitteilung. "Obiang kam zu einem durch Korruption finanzierten Einkaufstrip in die USA", erklärte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Leslie R. Caldwell. Die nun erzielte Einigung sieht vor, dass Obiang die USA mit seinem Privatjet und einigen anderen Besitztümern verlassen darf. Wenn er diese Güter aber in der Zukunft erneut in die USA einführt, werden sie den Angaben zufolge beschlagnahmt.

Nach dem Verkauf des bei Obiang beschlagnahmten Vermögens sollen dem Ministerium zufolge 20 Millionen Dollar an eine Wohlfahrtsorganisation in Äquatorialguinea gehen. Weitere 10,3 Millionen Dollar wollen die USA an die Regierung von Äquatorialguinea weiterleiten. "Obiang plünderte schamlos seine Regierung und quetschte Unternehmen aus, um seinen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren, während seine Mitbürger in größter Armut leben", erklärte Caldwell.

Auch die französische Justiz ermittelt gegen Obiang und hat seine Villen und andere Luxusgüter beschlagnahmt, weil er sein Vermögen unrechtmäßig erworben haben soll. Offiziell verdient der zweiten Vizepräsident von Äquatorialguinea 100.000 Dollar pro Jahr.