Damaskus. Die Arabische Liga verhängt angesichts des fortdauernden Blutvergießens in Syrien Wirtschaftssanktionen gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad. Das beschlossen die Außenminister der Liga bei einem Krisentreffen in Kairo. Die Handelsbeziehungen mit der syrischen Regierung sollen auf Eis gelegt werden, Konten eingefroren, Flüge ausgesetzt und Verantwortliche mit einem Reiseverbot belegt werden.
In Syrien war es währenddessen zu neuen Gewaltakten gekommen: Drei Zivilisten wurden nach Angaben von Oppositionellen von Regierungstruppen in der Protesthochburg Homs getötet, unter ihnen auch ein Kind. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London berichtete von heftigen Zusammenstößen zwischen Deserteuren aus der syrischen Armee und Soldaten des Regimes von Präsident Bashar al-Assad im Süden des Landes. Die "Freie Syrische Armee" der Deserteure wird der Regierung offenbar immer gefährlicher. Aufgrund einer Medienblockade der Regierung lassen sich Berichte aus Syrien nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Einfrieren der Guthaben und Abzug von Investitionen
Das zu ändern war auch ein Anliegen der arabischen Liga: 500 unabhängige Beobachter sollten nach Syrien reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, den Abzug der Soldaten aus den Städten zu überwachen und Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Das Vorhaben, das mit einem Ultimatum verknüpft war, scheiterte jedoch am Widerstand des syrischen Regimes.
Die nun beschlossenen Saktionen wurden von 19 der 22 arabischen Staaten mitgetragen. Damit will die Arabische Liga Assad zu einem Ende der Gewalt gegen friedliche Demonstranten bewegen.