Washington. Mitt Romney feierte bei den Vorwahlen der Republikaner in Florida einen überlegenen Sieg. Mit 46 Prozent der Stimmen deklassierte der Ex-Gouverneur und Multimillionär seinen ärgsten Rivalen Newt Gingrich. Dieser kam auf 32 Prozent, wie TV-Sender nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen berichteten. Damit dürfte Romney eine entscheidend Hürde im Rennen um die Nominierung für die US-Präsidentenwahl im November genommen haben.
Mit rund 19 Millionen Einwohnern hat der "Sonnenschein-Staat" erhebliches politisches Gewicht. Doch da Romneys Rivalen nicht aufgeben wollen, dürfte das Rennen noch Wochen weitergehen. Romney sprach von einem "großen Sieg". "Ich stehe bereit, um die Partei und unsere Nation zu führen", sagte er vor jubelnden Anhängern in Tampa. An die Adresse von Präsident Barack Obama sagte Romney: "Jetzt ist es Zeit für Sie, zur Seite zu treten."
Die Kandidaten
Entscheidung am "Super-Tuesday"
Bereits am Samstag steht eine weitere Vorwahl in Nevada bevor. Als entscheidendes Datum schält sich aber immer mehr der "Super-Tuesday" am 6. März heraus. Dann wird in zehn Bundesstaaten abgestimmt.
Abgeschlagen auf den dritten Platz in Florida kam Ex-Senator Rick Santorum mit 13 Prozent der Stimmen, berichteten mehrere US-Sender übereinstimmend. Der libertäre Kongressabgeordnete Ron Paul landete demnach mit sieben Prozent auf den letzten Platz.
Gingrich will nicht aufgeben
Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich machte klar, dass er ungeachtet seiner schweren Niederlage in Florida weitermachen werde. "Wir werden an jedem Ort antreten", sagte er am Dienstagabend vor Anhängern mit Blick auf die weiteren Vorwahlen bis zum Nominierungsparteitag Ende August.
"Die Macht des Volkes wird die Macht des Geldes besiegen", meinte Gingrich und spielte damit auf die enormen Wahlkampfgelder seines Rivalen Mitt Romney an. Die Präsidentenwahlen im November seien "die wichtigsten Wahlen Eures Lebens", rief er seinen Anhängern zu. "Wenn Barack Obama wiedergewählt würde, wäre dies ein Desaster."
Zwar war die Abstimmung in Florida bereits die vierte US-Vorwahl - aber nach Iowa, New Hampshire und South Carolina war es der erste Urnengang von entscheidender Bedeutung. Es ging um 50 Delegiertenstimmen für die Nominierung im August, die nun Romney zugesprochen werden, deutlich mehr als bei den drei bisherigen Abstimmungen.