In Kuba ist am Montag das neue Gesetz zur Reisefreiheit in Kraft getreten, das den Bürgern des kommunistischen Inselstaates erstmals seit einem halben Jahrhundert Auslandsbesuche ohne Sondergenehmigung erlaubt. - © APAweb/REUTERS/Enrique De La Osa
In Kuba ist am Montag das neue Gesetz zur Reisefreiheit in Kraft getreten, das den Bürgern des kommunistischen Inselstaates erstmals seit einem halben Jahrhundert Auslandsbesuche ohne Sondergenehmigung erlaubt. - © APAweb/REUTERS/Enrique De La Osa

Havanna. In Kuba ist am Montag das neue Gesetz zur Reisefreiheit in Kraft getreten, das den Bürgern des kommunistischen Inselstaates erstmals seit einem halben Jahrhundert Auslandsbesuche ohne Sondergenehmigung erlaubt. Fortan dürfen alle Kubaner über 18 Jahren mit wenigen Ausnahmen wie Spitzensportler und Hochqualifizierte ohne besondere vorherige Erlaubnis ins Ausland reisen. Auch Minderjährige können mit Genehmigung ihres Vormunds die Insel verlassen.

  Die Reform war von Präsident Raúl Castro Mitte Oktober angekündigt worden, sie trat nun um 00.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ) in Kraft. Bisher mussten Kubaner für Auslandsreisen eine sogenannte Weiße Karte beantragen und eine Einladung aus dem Ausland vorweisen. Zudem waren die Formalitäten extrem kostspielig. Blieben sie länger als elf Monate fort, galten sie als Exilanten und ihr Besitz wurde eingezogen. Künftig dürfen Kubaner immerhin 24 Monate im Ausland bleiben.

Kritik an Passvergabe
Kritik an den neuen Regelungen gibt es von Exil-Kubanern und Dissidenten, diese befürchten, dass die Passvergabe einen wesentlichen Knackpunkt der Regelung darstellt. Es ist nicht davon auszugehen, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen Pass erhalten werden, so der Grundtenor der Kritik. Vor allem qualifiziertes Personal, Berufsgruppen, wie Techniker und Ärzte hätten so gut wie keine Chance auf das begehrte Dokument, meinen die Kritiker.