Ja, was man dort brauchen würde, wären nicht angekündigte, unabhängige Kontrollen, um die Ausbeutung in den Schlachthäusern zu verhindern. Es gibt auch in Europa eine Schattenwirtschaft, in der schreckliche Bedingungen herrschen. In Großbritannien wurden erst kürzlich die Arbeitsgesetze verschärft, nachdem man den Fall einer illegalen DVD-Produktion aufgedeckt hat, bei dem chinesische Arbeiter buchstäblich in den Fabrikhallen eingesperrt waren, um die Hüllen um die DVDs zu tun. Es gab bis dahin kein Gesetz, das solche Art von Zwangsarbeit hätte ahnden können. Ich kenne Modeunternehmen, die in London Migranten als Arbeitskräfte einsetzen, wenn die Nachfrage nach einem bestimmten Stück es verlangt und eine Produktion in Bangladesch oder woanders zu langsam wäre. Sie arbeiten in ganz London verteilt in Garagen unter unwürdigen Bedingungen. Das sind Bereiche, die nach einem besseren gesetzlichen Schutz verlangen.

Zugleich findet zurzeit eine Kampagne der britischen Regierung statt, die nicht gemeldete Migranten in London dazu bringen will, sich bei der Polizei zu melden oder Großbritannien zu verlassen. Der Slogan lautet: "Geh nach Hause oder Du wirst festgenommen."

Die Kampagne ist absolut widerwärtig, zumal die Regierung behauptet, damit "erfolgreich" zu sein. Was wäre denn der Maßstab für den Erfolg einer solchen Kampagne? In Wirklichkeit geht es doch darum, eine Botschaft an die Wähler zu richten, die lautet: "Schaut her, wir sind ebenso hart zu den Migranten wie die UKIP (United Kingdom Independence Party, Anm.)". Das schlimme ist, das die Polizei im Zuge der Kampagne begonnen hat, Menschen, die illegal aussehen, anzuhalten und nach ihren Ausweisen zu fragen. Und was denken Sie, wer von uns beiden würde angehalten werden? Natürlich ich, obwohl ich einen britischen Pass habe, in London geboren und aufgewachsen bin. Diese Angriffe auf Migranten gibt es immer, wenn es einer Regierung schlecht geht.