Washington/Peking. Ein geplantes Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und dem Dalai Lama sorgt für Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China. Die Volksrepublik forderte die US-Regierung am Freitag auf, die Begegnung abzusagen, und warnte, dass andernfalls die Beziehungen zwischen den beiden Supermächten erheblich beschädigt würden.
Obama will das geistliche Oberhaupt der Tibeter im Weißen Haus empfangen und dabei über den Umgang Chinas mit den Menschenrechten sprechen. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte, ein Treffen wäre eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Volksrepublik. Frühere Treffen zwischen Obama und dem Dalai Lama blieben allerdings weitgehend folgenlos.
Die kommunistische Führung in Peking wirft dem im Exil lebenden Dalai Lama unter anderem Anstiftung zu Selbstverbrennungen vor. Tibet steht seit 1950 unter der Kontrolle Chinas. Die Tibeter und vor allem die buddhistischen Mönche wehren sich seit langem gegen eine von ihnen ausgemachte Unterdrückung ihrer Kultur.
Die US-Regierung erkennt den Status Tibets als ein Teil Chinas an und setzt sich nicht für eine Unabhängigkeit der Region ein. Man unterstütze aber die Forderungen des Dalai Lama nach einer größeren Autonomie, sagte ein Regierungssprecherin.