Bogota. Eine neue Einigung muss her: Nachdem der Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc in einem Referendum gescheitert ist, wurde am Donnerstag ein überarbeitetes Abkommen geschlossen. Nachdem es Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo "Timochenko" Londono unterschrieben haben, soll es vom Kongress gebilligt werden.
Nach der Ablehnung im Referendum wurden nun einige Änderungen vorgenommen: So soll die Einhaltung der Strafen für die Rebellen strenger überwacht werden. Zwar können die ehemaligen Farc-Kämpfer den Arrest auf Farmen verbüßen, wo sie soziale Arbeit verrichten. Allerdings soll sich ihre Bewegungsfreiheit auf ein genau festgelegtes Gebiet beschränken. UNO-Blauhelmsoldaten werden sie bewachen.
Farc wird Abgeordnete stellen
Zudem müssen die Farc ihre finanziellen Verhältnisse offenlegen. Das Vermögen soll zur Entschädigung der Opfer herangezogen werden. Über wie viel Geld die Rebellen verfügen, ist unklar. Allerdings dürften die Farc mit Drogenhandel, illegalem Bergbau und Schutzgelderpressung beträchtliche Reichtümer angehäuft haben.
Darüber hinaus wird nun die Sonderjustiz für im Konflikt zwischen Farc-Rebellen und staatlichen Sicherheitskräften verübte Verbrechen in die ordentliche Gerichtsbarkeit eingebettet. Gegen Urteile der Sondergerichte sind Revisionsverfahren vor dem Verfassungsgericht möglich.
Bei einem der wichtigsten Kritikpunkte der Gegner hingegen gibt es keine Änderung: Die ehemaligen Rebellenführer können künftig auf politischem Wege für ihre Ziele eintreten. Für die nächsten zwei Legislaturperioden erhalten die Farc-Vertreter zehn Sitze im kolumbianischen Parlament garantiert.