Amman. Kurz vor dem Ende der Syrien-Friedensgespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana zeichnet sich keine Annäherung zwischen den Konfliktparteien ab. Vielmehr warf die Regierung von Präsident Baschar al-Assad den Rebellengruppen sowie der Türkei vor, die Verhandlungen zu sabotieren. Aufgrund des Widerstands der Türkei gebe es kein Abschlusskommuniqué, sagte der syrische Delegationsleiter Baschar Dschaafari am Donnerstag. Er forderte die Regierung in Ankara zudem auf, ihre Truppen aus Syrien abzuziehen und Extremisten am Überqueren der gemeinsamen Grenze zu hindern. Nur so könne die Türkei ihrer Rolle als Garant für eine gemeinsam mit Russland vermittelte Feuerpause gerecht werden.
Die Türkei und Russland hatten auch die Verhandlungen in Astana auf den Weg gebracht. Während die Türkei hinter einigen Gruppen Aufständischer steht, ist die Moskauer Regierung mit Präsident Assad verbündet. Wegen dieser Konstellation waren gewisse Erwartungen an die Gespräche in Astana geknüpft worden, einem Ende des jahrelangen Bürgerkriegs in Syrien näherzukommen. Doch zuletzt verlagerte sich der Schwerpunkt der Diplomatie wieder mehr nach Genf, wo in der kommenden Woche unter der der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen weiterverhandelt werden soll. Vertreter der syrischen Opposition erklärten sich am Mittwoch bereit, in der Schweiz auch direkte Gespräche mit der syrischen Regierung zu führen.